Sitaxentan
Übersicht
Medizin
Typ
- Endothelin-Rezeptor-Antagonist
- Selektiver Endothelin-A-Rezeptor-Antagonist
Indikationen
Kontraindikationen
- Leberfunktionsstörungen (die mit einer Erhöhung der
Aminotransferase-Werte einhergehen).
- Gleichzeitige Therapie mit Ciclosporin
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Wirkstoffe, die über CYP2C9
abgebaut werden
- Die Plasmakonzentration der betroffenen Substanzen kann erhöht werden
- Vitamin-K-Antagonisten
- PDE-5-Hemmers
(z.B. Sildenafil)
- Inhibitoren von P-Glykoprotein und OATP
- Aufgrund seiner starken P-Glykoprotein- und OATP-Hemmung sollte
Ciclosporin nicht zusammen mit Sitaxentan angewendet werden, da zu
starke pharmakokinetische Interaktionen befürchtet werden.
- Eine Kombination mit anderen potenten OATP-Inhibitoren (z.B. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer,
HIV-Protease-Inhibitoren,
viele Tuberkulostatika) sollte nur unter Kontrolle der
Plasmakonzentrationen aller beteiligten Substanzen erfolgen.
- Orale Kontrazeptiva
- Erhöhtes Thrombose-Risiko
Sehr häufig (> 10 %)
Häufig (1 - 10 %)
- Periphere Ödeme (9 %)
- Verstopfte Nase (9 %), Nasenbluten
- Schlaflosigkeit
- Schwindelgefühl, Müdigkeit
- Gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder
Diarrhoe, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie)
- Hitzewallungen
- Muskelkrämpfe
- Blutbild- und Blutgerinnungsstörungen (erhöhter INR-Wert, verlängerte
Prothrombinzeit)
Gelegentlich (0,1 - 1 %)
- Erhöhung der AST- und/oder ALT-Werte
Anwendung
Tagesdosis |
100 mg |
Einzeldosis |
100 mg |
Dosierungshinweise
- Eine Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörungen ist nicht erforderlich.
Ebenso entfällt eine Dosisanpassung bei Patienten über 65 Jahren.
Anwendungshinweise
- Der Wirkstoff wird einmal täglich eingenommen. Die Einnahme kann
unabhängig von Tageszeit und Mahlzeiten erfolgen.
- Aufgrund möglicher Teratogenität sollte die Substanz bei Frauen im
gebärfähigen Alter nur bei Anwendung zuverlässiger Verhütungsmaßnahmen
eingesetzt werden.
Bemerkungen
- Während der Therapie sollten regelmäßig die Leberwerte (insbesondere
AST- und ALT-Werte) und die Hämoglobinkonzentration überprüft werden.
- Sitaxentan scheint hinsichtlich der Überlebensrate längerfristig Bosentan
signifikant überlegen.
Pharmakologie
Typ
- Endothelin-Rezeptor-Antagonist
- Selektiver Endothelin-A-Rezeptor-Antagonist
Wirkmechanismus
- Sitaxentan antagonisiert den Effekt des natürlichen Endothelins
1 selektiv an Endothelin-A-Rezeptoren (ETA-Rezeptoren).
- Da Endothelin normalerweise eine starke Kontraktion der Blutgefäße in der
Lunge auslöst, erreicht
man durch eine Hemmung seiner Wirkung - bei konstanten gefäßerweiternden
Stimuli anderer Mediatoren - eine Vasodilatation und eine Senkung des
Blutdrucks in den Pulmonalarterien.
Bemerkungen
- Die Affinität von Sitaxentan zum Endothelin-A-Rezeptor (ETA) beträgt etwa das
6.500fache der zum Endothelin-B-Rezeptor (ETB).
- Die Hemmkonzentration (Ki) für
den Endothelin-A-Rezeptor beträgt ca. 0,35 nmol/l.
- Sitaxentan wird nach peroraler Applikation rasch und in hohem Ausmaß aus
dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
- Die Substanz wird zu mehr als 99 % an Plasmaproteine, überwiegend an Albumin, gebunden. Innerhalb des klinisch relevanten Bereichs ist die
Plasmaproteinbindung konzentrationsunabhängig.
- Sitaxentan überwindet die Blut-Hirn-Schranke nicht und dringt auch nicht
in Erythrozyten ein.
- Sitaxentan wird stark metabolisiert, wobei die Cytochrom-P450-Enzyme CYP2C9
und CYP3A4 eine
wesentliche Rolle spielen.
- Die Metaboliten sind mindestens eine Zehnerpotenz weniger potente
Antagonisten am Endothelin-A-Rezeptor, als die Ausgangssubstanz.
- 50 - 60 % der peroral zugeführten Dosis finden sich im Urin wieder. Der
Rest wird über die Fäzes ausgeschieden. Nur weniger als 1 % des Wirkstoffs
wird unverändert ausgeschieden.
Bemerkungen
- Im Tierversuch zeigte Sitaxentan bei Ratten teratogene Wirkungen. Die
Substanz ging hier ebenfalls in die Muttermilch über.
Chemie
Strukturformel
C18H15ClN2O6S2
IUPAC
CAS-Nummer
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
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