Vitamin B12

Synonym

  • Cobalamin

Übersicht


Medizin

Typ

Mangelerscheinungen

  • Aufgrund eines normalerweise relativ großen Speichers im Körper, zeigt sich ein Mangel erst nach mehreren (5 - 10) Jahren.
  • Gründe können eine streng vegetarische Ernährung, sonstige Mangel- und Fehlernährung, Resorptionsstörungen (z.B. Mangel an intrinsic factor) oder angeborene Cobalamin-Transportstörungen sein.
  • Symptome eines Vitamin-B12-Mangels sind:
    • Perniziöse Anämie (mit Leuko- und Thrombopenie)
    • Degeneration der Hinter- und Seitenstränge des Rückenmarks (funikuläre Myelose)
    • Epitheliale Veränderungen der Mucosa des Verdauungstrakts

Hypervitaminosen

  • Keine bekannt

Pharmakologie

Typ

Pharmakokinetik

Resorption

  • Die Resorption findet im terminalen Ileum statt, wo lediglich an den Intrinsic Factor des Magens gebundenes Vitamin B12 als Komplex (IF-B12-Komplex) mithilfe spezifischer Rezeptoren endozytotisch resorbiert werden kann.
    • Der IF-B12-Komplex bindet dazu zunächst an das Protein Cubulin und anschließend noch an das Proteins Megalin. Erst dieser Komplex liefert das Signal für die Endozytose.
  • In geringem Ausmaß (ca. 1 % der normalerweise resorbierten Menge) kann freies Vitamin B12 auf durch passive Diffusion im Dünndarm aufgenommen werden.

Distribution

  • Resorbiertes Vitamin B12 wird an Transcobalamin gebunden und gelangt so zu den einzelnen Körperzellen oder zunächst in die Leber, die als Speicherorgan dient.

Physiologie

Typ

Definition

  • Sammelbezeichnung für eine Reihe wasserlöslicher, strukturell ähnlicher (System von vier Pyrrolringen, Cobalt als Zentralatom) Verbindungen, die u.a. für die normale Blutbildung notwendig sind.

Bemerkungen

  • Unterschiede zwischen einzelnen Cobalaminen bestehen in der Art der Reste, die am sechsten Liganden des Cobalts substituiert sind. So unterscheidet man z.B. Desoxyadenosyl-, Cyano-, Methyl- oder Hydroxycobalamin.

Funktion, Wirkung

Methylcobalamin

  • Als Coenzym ist Methylcobalamin an der Methylgruppenübertragung, z.B. bei der Methioninsynthese aus Homocystein, beteiligt. Dadurch nimmt Vitamin B12 auch an der Überführung der Speicher- und Transportformen der Folsäure in ihre Wirkform teil.
    • Durch Vitamin B12 wird Methyltetrahydrofolsäure in die biologisch aktive Tetrahydrofolsäure zurück überführt.

Adenosylcobalamin

Vorkommen, Bildung

  • Das Vorkommen von Cobalaminen ist weitgehend auf tierische  Nahrungsmitteln beschränkt.
  • Vitamin B12 wird ausschließlich von Mikroorganismen synthetisiert.
    • Durch die Nahrungskette findet es sich angereichert in Leber, Niere, Muskelfleisch, Fisch, Eiern, Milch und Milchprodukten.
    • In geringen Mengen ist es auch in vergorenen pflanzlichen Produkten (z.B. Sauerkraut und Bier) sowie in Wurzeln von Pflanzen, die Cobalamin aus Bodenbakterien aufnehmen vorhanden.
  • Auch im menschlichen Dickdarm wird durch Bakterien Cyanocobalamin gebildet. Allerdings wird es dort nicht resorbiert.

Tagesbedarf

  • Erwachsene: 1 - 3 µg/d
 

 

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