Antimykotika

Übersicht


Medizin

Definition

Indikationen

Applikationsorte und -wege

Klasse / Substanz Systemisch Lokal
Parenteral Oral Haut, Schleimhaut, Nagel Intestinum, Mund, Rachen, Respirationstrakt Vagina
Allylamine
  Naftifin     x    
  Natamycin     x x x
Azole
  Bifonazol     x    
  Clotrimazol     x   x
  Croconazol     x    
  Econazol     x   x
  Fenticonazol     x    
  Fluconazol x x   x  
  Isoconazol     x    
  Itraconazol   x      
  Ketoconazol   x x    
  Miconazol   x x x x
  Oxiconazol     x   x
  Omoconazol     x    
  Sertaconazol     x    
  Tioconazol     x   x
  Voriconazol   x      
Morpholine
  Amorolfin     x    
Polyene
  Amphotericin B x   x x x
  Nystatin     x x x
  Terbinafin   x x    
Pyridone
  Ciclopirox     x   x
Thiocarbamate
  Tolnaftat     x    
Sonstige
  Caspofungin x        
  Flucytosin x x      
  Griseofulvin   x      

Wirkspektrum systemisch angewendeter Antimykotika

Erkrankung Arzneistoff
Amphotericin B Fluconazol Flucytosin Itraconazol Ketoconazol Miconazol
Aspergillose ++ - + ++ + +
Candidiasis ++ ++ + + + +
Coccidioides-Mykose ++ + - ++ ++ +
Cryptokokkose ++ + + + + +
Histoplasmose ++ + - ++ ++ +
Mucormykose ++ - - - - -
Pseudallescheriasis ++ - - - + ++

Bemerkungen

  • Alternative Behandlungsansätze mit Farbstoffen wie Kristallviolett sollten nicht mehr angewendet werden (negative Nutzen-Risiko-Bewertung). Auch eine Behandlung mit z.B. Teebaumöl lässt sich nach evidenzbasierten Kriterien aufgrund fehlender Wirksamkeit nicht befürworten.

Pharmakologie

Bemerkungen

  • An ein optimales Antimykotikum werden hohe Ansprüche gestellt:
    • Gute Verträglichkeit
    • Keine unerwünschten Arzneimittelwirkungen
    • Fungizide Wirkung
      • Sollte diese nicht erreichbar sein, so muss zumindest ein fungistatischer Effekt gewährleistet sein.
    • Möglichst breites Wirkspektrum
    • Gutes Penetrationsvermögen in die Haut
    • Ausreichende Verweildauer und Konzentration am Wirkort
    • Kosmetisch angenehm
      • Geruch, Farbe, Hautgefühl müssen gut sein, damit die, aufgrund der langen Anwendungsdauer ohnehin relativ geringe, Compliance nicht durch diese Faktoren zusätzlich herabgesetzt wird.
  • Wie nahezu immer gibt es kein Arzneimittel, das alle diese Ansprüche erfüllt.
  • Ein Problem bei der Entwicklung von Antimykotika stellt die Tatsache dar, dass Pilze - wie Menschen - Eukaryonten sind. Viele mögliche zelluläre Angriffsorte verbieten sich somit, da auch die weitgehend identischen menschlichen Zellen geschädigt würden.
  • Die Entwicklung von Resistenzen spielt bei Antimykotika eine deutlich geringere Rolle, als bei den gegen Bakterien gerichteten Antibiotika.
  • Grund dafür ist, dass sich das Zellengenom der Pilze nicht so schnell verändern kann, wie das der Bakterien. Außerdem gibt es keine übertragbaren Plasmide, die eine Resistenzverbreitung erheblich beschleunigen können.
  • Die humanpathogenen Pilze werden nach dem DHS-Schema in drei Gruppen unterschieden. Die Zugehörigkeit des Erregers zu einer dieser Gruppen bestimmt die nachfolgende Therapie mit:

Chemie

Substanzklassen


 

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