Candidiasis

Durch Candida-Arten hervorgerufene Pilzinfektion, die v.a. im Bereich der Schleimhäute (Mund, Rachen, Genitalien) und bei geschwächtem Immunsystem auftritt.

Stippchenförmige oder flächige weiß-graue abstreifbare Beläge an den Schleimhäuten des Mundes und Rachens
Im Spätstadium auch borkige Umwandlungen
Manchmal auch nur als schmerzhaftes Erythem der Schleimhäute in Erscheinung tretend
Häufig subjektive Geschmacksstörungen, pelziges oder brennendes Gefühl auf der Zunge, kloßiges Gefühl im Hals

Zunächst lokale Therapie mit Nystatin oder Amphotericin B, evtl. auch Azol-Antimykotika wie Miconazol.
Eine systemische Therapie ist meist nicht erforderlich. Falls doch, sollten zunächst oral applizierte Azol-Antimykotika wie Fluconazol und Itraconazol eingesetzt werden. Bei Therapieversagen ist die intravenöse Gabe von Amphotericin B oder Flucytosin erforderlich.

Typische opportunistische Erkrankung, für die es zwei typische Patienten gibt:
- Patienten mit Asthma bronchiale, die im Rahmen der dortigen Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden behandelt werden und diese nicht sachgemäß anwenden.
- Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem, z.B. durch eine HIV-Erkrankung, die allgemein gegenüber opportunistischen Infekten anfällig sind.
Candida albicans ist natürlicher Bestandteil der Hautflora. Eine Candidiasis ist somit kein Zeichen mangelnder Hygiene o.ä. und somit nichts, wofür man sich schämen muss. Vielmehr kann durch zuviel Hygiene eine vaginale Candidiasis begünstigt werden, da dadurch u.U. das natürliche, milchsaure Milieu der Vagina geschädigt wird und Candida sich nun aufgrund geringerer Konkurrenz ausbreiten kann. Eine lokale Therapie über 3 Tage ist meist vollkommen ausreichend.