Nystatin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Haut- und Schleimhautinfektionen mit Candida-Arten und anderen
empfindlichen Erregern
- z.B. Candida albicans, Candida guilliermondi, Candida krusei,
Candida parapsilosis, Candida pseudotropicalis, Candida tropicalis, Torulopsis
glabrata, Tricophyton mentagrophytes und Tricophyton rubrum
- Äußerlich angewandt praktisch keine, Hautreaktionen sind selten und
häufig nicht eindeutig dem Wirkstoff zuzuordnen
- Nach peroraler Applikation sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
aufgrund der lokalen Wirkung im Gastrointestinaltrakt möglich.
Bemerkungen
- Adiclair, Biofanal, Candio-Hermal, Lederlind, Moronal, Mycostatin,
Mykoderm, Mykundex, Nysfungin, Nystaderm, Nystan
Pharmakologie
Typ
Wirkspektrum
Wirktyp
Wirkmechanismus
- Lokal angewandtes Antimykotikum,
aus Kulturen von Streptomyces noursei.
- Die Substanz hemmt die Ergosterol-Biosynthese, was nachfolgend zu Schäden
in der Zellwand des Pilzes führt. Durch diese Schäden treten Elektrolyte,
v.a. K+, aus, was schließlich zum Absterben des Pilzes führt.
- Nystatin wird nach peroraler Applikation nicht aus dem Darm resorbiert, so
dass eine solche Anwendung eine rein lokale Therapie für den Darm
darstellt.
- Nystatin wird durch CYP3A4 metabolisiert.
Geschichtliches
- Nystatin wurde 1948 von Elizabeth Lee Hazen und Rachel Fuller Brown am New
York State Department of Health aus Streptomyces noursei isoliert.
- Den verwendeten Streptomyces-Stamm hatten sie in einer Probe
Gartenboden von Freunden mit dem Namen Nourse gefunden und daher "noursei"
genannt.
- Bei der Benennung des Arzneistoffs selbst stand der Name des
Arbeitsplatzes Pate: NYSTA steht für New York STAte...
Chemie
Strukturformel
C47H75NO17
IUPAC
- 3-(4-Amino-3,5-dihydroxy-6-methyl-tetrahydropyran-2-yl)oxy-19,25,27,29,32,33,35,37-octahydroxy-
18,20,21-trimethyl-23-oxo-22,39-dioxabicyclo[33.3.1]nonatriaconta-
4,6,8,10,14,16-hexaen-38-carbonsäure
Eigenschaften
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