Polycaprolacton (PCL)
Synonym
Übersicht
Chemie
Strukturformel

Eigenschaften
Die Angaben beziehen sich auf Polycaprolacton Mw ca.
14.000, Mn ca. 10.000.
Sonstige Eigenschaften
Bemerkungen
- Polycaprolacton ist ein bioabbaubarer, thermoplastischer, aliphatischer
Polyester.
- Es wird durch Ringöffnungspolymerisation aus ε-Caprolacton
gewonnen. Anionische, kationische, koordinative oder radikalische
Polymerisationswege sind möglich. Auch eine enzymatisch katalysierte
Polymerisierung ist durchführbar.
- PCL kristallisiert aufgrund seiner sehr gleichmäßigen Struktur ohne
sterisch behindernde Seitenketten sehr leicht aus.
- Das Material liegt bei Raumtemperatur - also weit oberhalb seiner
Glasübergangstemperatur - in einem gummiartigen Zustand vor; es ist sehr
zäh und flexibel.
- Bei Raumtemperatur ist Polycaprolacton sehr durchlässig für kleinere
Moleküle, was es für eine Anwendung in der kontrollierten Freisetzung von
Arzneistoffen interessant macht.
- Der Abbau erfolgt durch Hydrolyse der Esterbindungen in der Polymerkette.
Auch eine enzymatische Spaltung der Esterbindungen ist möglich.
- Das Endprodukt des Abbaus stellt 6-Hydroxyhexansäure dar, ein
Zwischenprodukt der ω-Oxidation. Diese wird in
den Citrat-Zyklus
eingeschleust und vollständig metabolisiert.
- Die Hydrolyse von PCL verläuft deutlich langsamer, als die von PLA
oder PLGA. Sie wird durch
basische pH-Werte und höhere Temperaturen beschleunigt.
- Durch Copolymerisation von ε-Caprolacton mit
anderen Lactonen
(z.B. Lactid, Glykolid,
δ-Valerolacton, ε-Decalacton),
Polyethylenoxid oder alkylsubstituiertem ε-Caprolacton,
lassen sich Polymere mit veränderten Eigenschaften herstellen, wobei
insbesondere unterschiedliche Abbaugeschwindigkeiten von Interesse sind.
- Polycaprolacton lässt sich mit einer Vielzahl anderer Polymere problemlos
zu Polymermischungen verarbeiten.
Technologie
Bemerkungen
- Polycaprolacton ist ein bioabbaubares
Polymer, das sich durch eine sehr gute Biokompatibilität auszeichnet.
Es wird daher u.a. als Nahtmaterial und als "nerve guide" eingesetzt.
- Aufgrund des langsamen Abbaus sind Drug Delivery Systeme aus
Polycaprolacton meist diffusionskontrolliert. Nur bei sehr großen
Arzneistoffen kommt auch eine erosionskontrollierte Freisetzung in Frage.
- PCL-Nanopartikel können, wenn genug (5%) PVA als Stabilisator enthalten
ist, gefriergetrocknet werden. Bei niedrigerem PVA-Gehalt ist der Einsatz
eines andern Gefrierschutzmittels nötig.
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