Aminseifen

Synonyme

  • Organische Seifen
  • "Emulgator in situ"

Definition

  • Salze, deren kationischer Bestandteil aus Ammonium-Ionen besteht, deren H-Atome teilweise oder vollständig durch organische Reste ersetzt sind, und deren anionischer Teil aus einem Fettsäurerest besteht.

Typ

  • O/W-Emulgatoren

Anwendungsgebiete

  • Äußerlich angewendete Arzneiformen (bis max. 2,5 % (m/m))

Bemerkungen

  • Bei Aminseifen werden die H-Atome des Ammonium-Ions durch kurzkettige organische Reste teilweise oder vollständig ersetzt. Neben kurzen Alkylresten sind kurze Alkylolreste (kurzkettige mehrwertige Alkohole) gebräuchlich.
  • Aufgrund des sich so ergebenden, bereits vor der Solvatation in Wasser, relativ voluminösen polaren Anteils, kommt es zur Bildung von O/W-Emulsionen.
  • Die gebildeten O/W-Emulsionen sind hinsichtlich ihrer Stabilität mit Alkaliseifen stabilisierten Emulsionen überlegen.
  • Aminseifen eignen sich als Emulgatoren für Emulsionen, bei denen besonders hohe Dispersitätsgrade erzielt werden sollen.
  • Die Bezeichnung "Emulgator in situ" leitet sich von ihrer Herstellung ab: Anders als z.B. Alkaliseifen, können die Bestandteile der Aminseife einzeln zur Zubereitung gegeben werden. Treffen sie dort aufeinander bilden sie dort - also "in situ" - den Emulgator.
    • Das bekannteste Beispiel für einen solchen "Emulgator in situ" dürfte Trometamol sein, das sich aus Triethanolamin und Stearinsäure bildet, indem das Proton der Carboxylgruppe auf die Aminogruppe des Triethanolamins übertragen wird.

Vorteile

  • Weitgehend neutraler pH-Wert
  • Geringe Elektrolytempfindlichkeit
  • Sehr gute Emulgierfähigkeit

Beispiele

Substanzen

 

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