Pseudomonas aeruginosa
Morphologie
- 1 - 3 µm lange plumpe, lophotrich begeißelte, oft pleomorphe Stäbchen
mit abgerundeten Ecken
- strikt aerob
- gramnegativ
- In Kultur setzt er Farbstoffe frei, z.B. Fluoreszin, Pyozyanin, Pyorubin
und Pyomelanin
- Cytochromoxidase: positiv
- Wächst auf Cetrimid-Agar
Epidemiologie
- Exogener Erreger
- Weit verbreiteter Keim im Boden und Wasser, aber auch in Lebensmitteln
sowie im Intestinaltrakt von Mensch und Tier
- Wichtiger Hospitalismuskeim
- Opportunist
Übertragung
- Durch indirekte Kontaktinfektion
Manifestationen
- Generelle Wundinfektionen (blau-grüner Eiter)
- Sepsis
- Endokarditis
- Infektionen des Urogenitaltrakts
- Infektionen des Respirationstrakts einschließlich Pneumonien
- Empyeme
- Pseudomonasruhr der Säuglinge
- Infektionen der Gallenwege
- Augeninfektionen
- Otitis
- Meningitis
- Peritonitis
Therapie
- Schwer zu bekämpfen, aufgrund der äußeren Membran können Antibiotika
oftmals nicht in die Zelle eindringen
- Es sind sehr polare Antibiotika nötig, die die Zellmembran durchdringen
können; polare Antibiotika sind in Wasser sehr gut löslich und die
Tunnelproteine können angegriffen werden. Beispiele:
- Cetrimid-Agar:
- Cetyltrimethylammoniumbromid (Cetrimid) hemmt weitgehend bakterielles
Wachstum, bis auf das von Pseudomonas aeruginosa (=
Pseudomonas-Selektivagar)
- Bildet auf Cetrimid Einzelkolonien und grünliche Pigmente.
- Cetrimid besitzt eine ähnliche Struktur wie die Phospholipide der
Zellmembran. Sie werden bei den anderen Bakterien in die Membran eingebaut
und es kommt zur Desintegration der Membran. Cetrimid wirkt als kationisches
Tensid. Der Einbau in die Membran von Pseudomonas aeruginosa erfolgt nicht,
daher kann er auf dem Agar wachsen.
- Cetyltrimethylammoniumbromid C16 + N(CH3)3 am
Ende
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