Toxoplasma gondii

Übersicht


Medizin

Bedeutung

Prophylaxe

  • Keine Schutzimpfung
  • Meidung von möglichen Infektionsquellen, v.a. während der Schwangerschaft ("Kind oder Katze")

Verbreitung

  • Im Alter von 20 - 30 Jahren sind etwa 25 % der Bevölkerung durchseucht. Im Alter von 60 Jahren sind es bereits 90 %.

Biologie

Morphologie

  • ca. 5 - 6 µm lang und 3 - 4 µm breit
  • Länglich ovale, sichelförmige Sporozoen, mit meist nicht zentral gelegenem Kern

Zyklische Entwicklung

  • Im Endwirt
    • Der Endwirt dieses Parasiten ist die Katze. Sie nimmt ihn durch das Futter auf. Der Erreger dringt durch das Darmepithel ein und vermehrt sich in einer Zelle.
    • Es bildet sich eine Pseudozyste (= Zelle, die mit Parasiten ausgefüllt ist). Die Pseudozyste platzt und die Parasiten verteilen sich auf neue Zellen. Dadurch werden neue Zellen infiziert und der Parasit kann sich weiter vermehren.
    • Die Phase dauert etwa 3 Wochen.
    • Die Symptome der Katze beschränken sich auf pastösen Kot der Katze, was aber häufig unerkannt bleibt.
    • Im Endwirt differenzieren sich die Parasiten zu männlichen und weiblichen Toxoplasmodien.
    • Sie bilden eine Zygote, die Oozyste, die mit dem Kot ausgeschieden wird.
    • Diese Oozyste ist 5 - 10 µm groß.
  • An der Außenwelt
    • Die Oozyste kann sich nur bei Raumtemperatur weiterentwickeln.
    • In der Zygote bilden sich zwei Sporozysten, die je vier Parasiten enthalten.
    • In diesem Stadium der Sporolierung sind die Erreger infektiös und können dies in diesem Zustand auch über Jahre hinweg bleiben.
  • Im Zwischenwirt
    • Schweine, Schafe und Nagetiere dienen als Zwischenwirte und nehmen die Erreger auf. Auch der Mensch kann als Zwischenwirt dienen.
    • Die Erreger dringen in die Darmschleimhaut und von dort in die Blutbahn ein und gelangen schließlich in die quergestreifte Muskulatur.
    • Es gibt zwei Möglichkeiten des weiteren Verlaufs:
      • Es sind Antikörper vorhanden:
        • Die Sporozysten werden durch Bindegewebe eingekapselt und es entsteht eine Zyste, die mit den Parasiten gefüllt ist. Diese Zyste kann mehrere 100 µm groß werden.
        • Die Parasiten sind noch immer infektiös, werden aber durch die Zyste in Schach gehalten.
      • Es handelt sich um einen Erstkontakt:
        • Der Parasit vermehrt sich in den Muskelzellen, die Zellen platzen und die Parasiten verteilen sich auf weitere Zellen.
        • Als Krankheitssymptome treten Fieber, Gliederschmerzen und Schwächegefühl auf. Aufgrund der Symptome wird eine Toxoplasmose daher auch häufig mit einer Grippe verwechselt.
        • Es kommt zur Abwehr der Parasiten und zur Antikörperbildung.
    • Problematisch wird eine Toxoplasmose für Schwangere, da der Erreger plazentagängig ist, daher ist bei einer Schwangerschaft eine Voruntersuchung auf Antikörper durchzuführen. 
      • Bis zum 4. Monat einer Schwangerschaft kann es zur Fruchtresorption kommen.
      • Ab dem 4. Monat kommt es zu Organentwicklungsschäden, zu Entzündungen im Rückenmarkskanals, der dadurch verengt wird und das Hirndrucksyndrom (= Hydrocephalus internus) hervorruft.
      • Die meisten dieser Kinder sterben im ersten oder zweiten Lebensmonat, kaum ein Kind erreicht das Erwachsenenalter.
      • Bei etwa jeder 1000. Schwangerschaft tritt eine Erstinfektion mit Toxoplasma gondii unter der Schwangerschaft auf.
      • Die Gefahr, sich zu infizieren, besteht vor allem beim Reinigen des Katzenklos und beim Essen von rohem Fleisch von Schwein und Schaf.
 

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