FSME-Virus

  • Dieses Virus ruft die Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) hervor. 
  • Das Erregerreservoir sitzt offensichtlich bei verschiedenen wildlebenden Nagetieren, der Erreger wird durch infizierte Zecken auf den Menschen übertragen.
  • Die FSME zeigt eine zunehmende Verbreitung von Ost nach West, auch in den verschiedensten Gegenden Deutschlands wird sie bereits beobachtet.
  • Die Symptome dieser zweiphasigen Erkrankung können verschieden stark ausgeprägt sein. In vollständiger Form kommt es zu einer Meningitis oder Meningoenzephalitis, evtl. mit Lähmungserscheinungen.
  • Eine Schutzimpfung gegen FSME ist möglich und bei exponierten bzw. zeckenempfänglichen Menschen empfehlenswert, auch eine passive Immunprophylaxe kann durchgeführt werden.

 

VORLESUNG:

Spätfolgen der FSME sind Hirnschäden

Von 1000 Infizierten erkrankt ca. Einer. Erste Anzeichen sind Nackensteife und Fieber

 

FSME wird durch Zecken übertragen. Zecken (Gemeiner Holzbock) zählen zu den Grastieren, da sie im hohen Gras leben. Nur die Weibchen saugen Blut.

Die Infektionsrate ist geographisch abhängig vom Auftreten der Zecken. Im allgemeinen liegt die Infektionsrate der Zecken aber unter 100%. Nur jeder 1000.Zeckenbiß führt zu FSME und nur jede 100. FSME hat Hirnschäden zur Folge.

Die Wahrscheinlichkeit, Hirnschäden davonzutragen liegt bei 1:100.000.000

Eine Zeckenschutzimpfung bietet nur 50-60% Sicherheit und ist nur wenige Jahre haltbar.

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Eine weitere durch Zecken übertragbare Krankheit ist die Borreliose. Diese wird allerdings nicht durch Viren, sondern durch Bakterien übertragen.

Borrelien sind große (20m m) schraubenförmige Bakterien, die stark beweglich sind. Neben den Erregern des Rückfallfiebers und der Lyme-Krankheit zählen sie auch zu den Kommensalen der menschlichen Mundflora.

Die Lyme-Krankheit, nach einem Ort in den USA benannt, wird auch als Lyme-Borreliose oder Erythma-migrans-Borreliose bezeichnet. Obwohl die typischen Hauterscheinungen schon lange bekannt sind, gelang es erst 1983 BURGDORFER und seinen Mitarbeitern, den Erreger in Patientenmaterial und in Zecken nachzuweisen. Dem Entdecker zu Ehren hat man den Erreger Borrelia burgdorferi benannt

Mehrere Tage oder Wochen nach einem unbemerkten Zeckenbiss entsteht an der Bissstelle eine kleine Papel oder ein roter Fleck, aus denen sich ein scharf abgegrenztes, langsam größer werdendes Erythem entwickelt. Dieses Erythem wird dann im Zentrum heller, und es greift auf weitere Bereiche der Umgebung über. Häufig wird über Juckreiz und brennenden Schmerz geklagt. Mehrere Wochen bis Monate nach der Infektion kommt es, wenn keine Behandlung erfolgt, in rund der Hälfte der Fälle zu akut einsetzenden Arthritiden (besonders Kniegelenke) und bei rund 10-20% der Patienten zu Erscheinungen von Seiten des Zentralnervensystems (Meningitis, Enzephalitis). Auch kardinale Symptome können auftreten. Die Lyme-Borreliose heilt meist von selbst aus, etwa nach 7-8 Monaten.

Die Lyme-Krankheit ist weltweit verbreitet, sie kommt auch in waldreichen Gebieten Europas vor. Es besteht ein Erkrankungsgipfel im Sommer/Herbst, bedingt durch die Lebensweise des für uns wichtigsten Überträgers, der Zecke ixodes ricinus (Holzbock). Tetracycline werden als Therapeutika der ersten Wahl angegeben. Die Diagnose der Lyme-Borreliose wird entweder klinisch aufgrund der charakteristischen Hauterscheinungen gestellt oder serologisch durch Nachweis spezifischer Antikörper.

Bei der Borreliose ist keine Prophylaxe möglich.

Erfolgt keine Therapie, kommt es zu einem Übertritt der Bakterien in Blut und Lymphe und zu einem Befall der Nerven (Neuralgien = Nervenschmerzen oder Nervenausfälle)

Vergleich FSME Borreliose

Das Auftreten von Borreliose ist seltener als FSME

FSME: Prophylaxe möglich, keine kausale Therapiemöglichkeit

Borreliose: keine Prophylaxe, therapierbar

 

 

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