DPP-4-Inhibitoren

Synonyme

  • Dipeptidyl-Peptidase-4-Inhibitoren, "Gliptine"

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen


Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

  • DPP-4-Inhibitoren hemmen den Typ 4 der Dipeptidylpeptidase. Dieses Enzym katalysiert normalerweise den Abbau der Inkretine GLP-1 (Glucagon-Like-Peptide 1) und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Peptide, Gastric Inhibitory Peptide).
    • Beide Substanzen werden vom Darm als Reaktion auf eine Mahlzeit freigesetzt und erhöhen bei normaler oder erhöhter Blutzuckerkonzentration die Freisetzung von und Synthese von Insulin in den β-Zellen des Pankreas durch Aktivierung intrazellulärer Signalwege (cAMP-Erhöhung).
    • Bei erniedrigten Blutglucosekonzentrationen hat GLP-1 keinen Einfluss auf die Insulinfreisetzung. Es behindert auch nicht die Glucagonfreisetzung bei Hypoglykämien.
    • Normalerweise werden beide genannten Peptide rasch durch die Dipeptidylpeptidase Typ 4 abgebaut.
      • GLP-1 wird dabei N-Terminal an Position 8 geschnitten, wobei das inaktive GLP-1 (9-36) entsteht.
  • Durch die Hemmung der DPP-4 kommt es nun folglich zu einem verminderten Abbau von GLP-1 und GIP. Deren Konzentrationen an den β-Zellen des Pankreas steigt, die Insulinausschüttung wird angeregt und es kommt zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führt.
  • Da die eigentliche blutzuckersenkende Wirkung durch GLP-1 ausgelöst wird, das nur nach Kohlenhydrataufnahme auch ausgeschüttet wird, wirken DPP-4-Inhibitoren "bedarfsgerecht" nur dann blutzuckersenkend, wenn eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels durch Nahrungsaufnahme zu erwarten wäre.
    • Da DPP-4 im Organismus noch zahlreiche weitere Aufgaben hat, kann seine längerfristige Hemmung möglicherweise zu vielfältigen unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Bemerkungen

  • Da DPP-4-Inhibitoren nicht insulinotrop sind, ist eine Gefahr von Hypoglykämien durch DPP-4-Inhibitoren praktisch nicht gegeben.

Beispiele

Substanzen

 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon