Hypothalamushormone

Übersicht


Medizin

Einsatz als Diagnostika

  • TRH in der Schilddrüsendiagnostik
  • CRH in der Nebennierenrindendiagnostik
  • GnRH in der Gonadenfunktionsdiagnostik
  • SRH bei einem Verdacht auf Wachstumshormonmangel

Therapeutische Anwendung

  • Gonadoliberin
  • Gonadoliberin-Analoga
    • Indikationen
      • Palliative Therapie des Prostata- und Mammakarzinoms
      • Endometriose
      • Vorbereitung auf Myom-Operationen (aufgrund einer Tumor-verkleinernden Wirkung)
      • Unterdrückung der Spontanovulation bei der In-Vitro-Fertilisation
    • Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
      • Hitzewallungen, Libidoverlust, Ödeme, Gewichtszunahme, Myalgien, Seborrhoe
      • Bei einer Langzeitanwendung besteht das Risiko einer Osteoporose.
    • Bemerkungen
      • GnRH-Analoga besitzen gleichartige, aber deutlich stärker ausgeprägte Wirkungen als natürliches GnRH. Diese kommen durch eine verzögerte Inaktivierung durch Amidasen infolge des Gehaltes an d-Aminosäuren zu Stande.
      • Nach einer zu Beginn der Therapie erhöhten Gonadotropin-Ausschüttung kommt es (wie auch bei der Gabe von GnRH in unphysiologisch hoher Dosierung) innerhalb einiger Wochen zu einer vollständigen Down-Regulation der entsprechenden Rezeptoren in der Adenohypophyse. Die Bildung von Gonadotropin und dadurch auch anderer Sexualhormone sinkt auf Kastrationsniveau.
    • Beispiele
      • Buserelin
      • Goserelin
      • Leuprorelin
      • Nafarelin
      • Triptorelin

Physiologie

Typ

Definition

  • Oligopeptid-Hormone, die vom Hypothalamus freigesetzt und mit dem Blutstrom über ein Pfortadersystem zum Hypophysenvorderlappen gelangen und dort HVL-Hormone freisetzen bzw. deren Sekretion hemmen.

Bemerkungen

  • Die Hormone, die eine vermehrte Freisetzung der HVL-Hormone bewirken bezeichnet man als Releasing-Hormone (RH), Liberine oder Freisetzungshormone.
  • Auf die Hormonsekretion der Adenohypophyse hemmend wirkende Hormone bezeichnet man entsprechend als Release-Inhibiting-Hormone (IH), Statine oder Hemmhormone.
  • Die Ausschüttung der Liberine und Statine wird neben der (positiven oder negativen) hormonalen Rückkopplung auch durch noradrenerge, adrenerge und serotonerge Neurone insbesondere des Mittelhirns und des limbischen Systems beeinflusst.
    • Auf diese Weise können Außen- und Innenwelteinflüsse in die neuroendokrine Steuerung integriert werden.
  • Im Hypothalamus werden auch Vorläuferformen der HHL-Hormone Oxytocin und ADH (als Präproadiuretin bzw. Präprooxyphysin) gebildet. Diese werden dann als Neurosekret an den Hypophysenhinterlappen abgegeben. 
    • Bei beiden Präprohormonen folgt nach dem Signalpeptid jeweils das eigentliche Hormon (Nonapeptidhormone) und danach ein größeres Peptid, das Neurophysin.
    • Der Adiuretin-Präkursor enthält zusätzlich ein Glykoprotein, das dem Oxytocin-Vorläufer fehlt.

Gebildete Hormone

Releasing-Hormone (RH)

Inhibiting-Hormone (IH)

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