Antidiuretisches Hormon (ADH)
Synonyme
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Kontraindikationen
- Die Nebenwirkungen entsprechen den physiologischen Wirkungen der Substanz,
die für die vorliegende Indikation nicht therapeutisch genutzt werden.
Daher sind hier zu nennen:
- Blutdrucksanstieg
- Wasserretention (bis zur Wasserintoxikation)
- Gastrointestinale Krämpfe und Durchfälle
- Angina pectoris
(durch Vasokonstriktion auch der Gefäße am Herzen)
Physiologie
Typ
Definition
Wirkungen
Übersicht
Bemerkungen
- In sehr niedrigen Konzentrationen führt ADH bereits zu einer Verbesserung
der Permeabilität der distalen Tubuli und der Sammelrohre für Wasser.
Dessen Rückresorption wird somit gesteigert, die Ausscheidung gesenkt.
- In höheren Konzentrationen wirkt Adiuretin kontrahierend auf die gesamte
glatte Muskulatur, woraus sich sein anderer Name Vasopressin ergibt.
- Neben der Erhöhung der Blutdrucks durch Vasokonstriktion
kommt es über diesen Effekt auch zu einer Steigerung der Darmperistaltik
und des Tonus der Gallen- und Harnwege.
- Die Wirkungen des ADH werden über
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren vermittelt. Beteiligt sind V1-Rezeptoren
und V2-Rezeptoren.
- V1-Rezeptoren
sind für die vasokonstriktorische Gefäßwirkung verantwortlich. Bei
physiologischen Konzentrationen ist diese Wirkung kaum ausgeprägt.
- V2-Rezeptoren
vermitteln die antidiuretische Wirkung. Bei physiologischen
Konzentrationen tritt praktisch nur dieser Effekt in Erscheinung.
- Adiuretin wirkt außerdem an der Regulation der Freisetzung von ACTH
mit und stimuliert die Synthese des Gerinnungsfaktor VIII. Daneben ist es
auch an der Steuerung des Trinkverhaltens sowie an Gedächtnis- und
Lernleistungen beteiligt.
Bemerkungen
- Die Sekretion von ADH wird v.a. durch drei Mechanismen stimuliert:
- Erhöhung der Osmolarität des Blutplasmas
- Die Osmolarität des Blutes wird über Osmorezeptoren im Hypothalamus
überwacht.
- Bereits eine Erhöhung der Osmolarität um 1 % (3 mosmol/kg)
führt zu einer verstärkten Ausschüttung von ADH.
- Signal von Dehnungsrezeptoren im Herzvorhof aufgrund einer
Senkung des Vorhofdrucks (Verringerung des Extrazellularraums um etwa 10
%) an den Hypothalamus
- Freisetzung von Angiotensin II
(vgl. Renin-Angiotensin-Aldosteron-System)
- Schmerzen, Stress sowie einige andere sensorische Reize führen ebenfalls
zu einer vermehrten ADH-Sekretion.
- Schließlich können auch einige Medikamente wie Cholinergika, einige Antiepileptika,
Morphin und tricyclische
Antidepressiva die Freisetzung von ADH steigern.
- Ethanol kann Freisetzung fast völlig
unterbinden ("Nachdurst")
- ADH wirkt antagonistisch zum ANP.
Synthetische Analoga
Chemie
Strukturformel
Cys-Tyr-Phe-Gln-Asn-Cys-Pro-Arg-Gly
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