Tubulusapparat
Definition
- Der Tubulusapparat ist Bestandteil des Nephrons
und dient der Bildung des Endharns aus dem Primärharn des Nierenkörperchens
durch v.a. Rückresorption von Wasser,
aber auch von anderen Stoffen (z.B. Na+, Glucose)
sowie durch aktive Sekretion (z.B. von Anionen).
Anatomie & Physiologie
Schematische Darstellung eines Nephrons
Allgemeines
- Der Tubulusapparat ist ein im Verhältnis zu seinem Durchmesser
außerordentlich langes Röhrensystem.
- Er wird in vier Abschnitte eingeteilt:
- Proximaler Tubulus
- Überleitungsstück
- Distaler Tubulus
- Sammelrohr.
- Die geraden Teile des proximalen und distalen Tubulus sowie das
Überleitungsstück fasst man gewöhnlich unter der Bezeichnung Henle-Schleife
zusammen.
- Die Blutversorgung der Tubuli und Sammelrohre erfolgt im Wesentlichen von
den Nierenkörperchen her in der
Weise, dass sich die Vasa efferentia zu einem zweiten Kapillarnetz
aufspalten, das in der Nierenrinde und der äußeren Markzone den
Tubulusapparat umgibt (peritubuläres Kapillarnetz).
- Die innere Markzone wird dagegen von langgestreckten Vasa recta versorgt,
die aus den Arteriae arcuatae und den Vasa efferentia der
am nächsten zum Nierenmark liegenden Nierenkörperchen
stammen.
- Die Epithelzellen des Tubulusapparats sind polare Zellen, d.h. ihre
luminale Membran unterscheidet sich funktionell wesentlich von ihrer
basolateralen Membran auf der Blutseite.
Proximaler Tubulus
- Der proximale Tubulus ist mit etwa 10 mm der durchschnittlich längste
Teil des Tubulusapparats.
- An seinem Beginn ist er stark gewunden. Dieser Teil wird als proximales
Konvolut (Pars convoluta, Pars contorta)
bezeichnet.
- Er geht in die Pars recta, einen geraden, absteigenden
Teil über.
- Der proximale Tubulus befindet sich vollständig in der Nierenrinde.
- Die Zellen des proximalen Tubulus tragen auf ihrer luminalen Seite zur
Erhöhung ihrer Oberfläche einen Bürstensaum (Mikrovilli) und weisen
basolateral tiefe Einfaltungen auf.
- Letztere stehen im engen Kontakt mit den zahlreichen Mitochondrien,
die die großen benötigten ATP-Mengen für die in den Epithelzellen des
proximalen Tubulus besonders häufigen Na+/K+-ATPasen
liefern.
- Andere Zellen des Tubulusapparats tragen keine Bürstensäume mehr, da
bei ihnen die zu resorbierende Stoffmenge auch ohne zusätzliche
Oberflächenvergrößerung bewältigt werden kann.
- Im proximalen Tubulus sind die Schlussleisten (Tight junctions) relativ
"leck", dadurch ist ein parazellulärer Transport relativ einfach
möglich.
- Zusammen mit der großen Membranfläche und dem dadurch großen Potential
für einen transzellulären Transport, kann das Epithel im proximalen
Tubulus so sehr gut große Stoffmengen transportieren.
Überleitungsstück
- Das Überleitungsstück folgt auf die absteigende Pars recta.
- Es ist deutlich dünner als das Pars recta, bis auf die
Schleifenspitze weitestgehend gerade und von variabler Länge.
- Das Überleitungsstück reicht schleifenförmig ins Innere der Niere:
- Bei etwa 20 % der Nephrone, den so
genannten juxtamedullären Nephronen, reicht das
Überleitungsstück bis zu 40 mm ins in die innere Markzone. Bei den
übrigen Nephronen (kortikale Nephronen) ist es deutlich kürzer.
- Nur bei juxtamedullären Nephronen findet sich auch ein dünner,
aufsteigender Schleifenteil. Bei den anderen Nephronen
weitet sich das Überleitungsstück praktisch sofort nach der
Schleifenspitze auf und geht somit in den distalen Tubulus über.
- Das Epithel des absteigenden Teils des Überleitungsstücks sind, ähnlich
wie die im proximalen Tubulus, relativ "leck" und ermöglicht auch
hier einen starken transzellulären Transport.
Distaler Tubulus
- Der distale Tubulus beginnt mit einem geraden, aufsteigenden Teil, der
wiederum als Pars recta bezeichnet wird.
- Auf diesen folgt erneut ein gewundener Teil, die Pars convoluta,
der in einen Verbindungstubulus übergeht.
- Kurz nach dem Übergang der Pars recta in die Pars convoluta
berührt der Tubulus das Vas afferens des zu ihm gehörenden Nierenkörperchens.
- An der Berührungsstelle findet man in der Tubuluswand einen besonders
kernreichen Epithelbezirk, die Macula densa. An deren
Basalseite befinden sich bereits die Zellen des Vas afferens.
- Zusammen mit extraglomerulären Mesangiumzellen (Polkissen) bilden
diese drei Strukturen den juxtaglomerulären
Apparat.
- Das Epithel des distalen Tubulus weist deutlich "dichtere" Tight
junctions als die bisher besprochenen Tubulusabschnitte auf. Dennoch ist
auch hier noch ein. wenn auch eingeschränkter parazellulärer Transport
möglich. Seine Bedeutung tritt allerdings weit hinter die des
transzellulären Transports zurück.
Sammelrohr
- Das Sammelrohr folgt auf den Verbindungstubulus, den letzten Teil des
proximalen Tubulus.
- Direkt an den Verbindungstubulus schließt sich der kortikale Abschnitt
des Sammelrohrs an, der in den medullären Abschnitt übergeht.
- Jedes Sammelrohr hat mehrere Zuflüsse aus benachbarten Nephronen.
- Die Sammelrohre vereinigen sich spitzwinklig zu größeren Röhrchen, die
schließlich in der Pyramidenspitze in die Nierenkelche und so ins
Nierenbecken münden.
- Die durchschnittliche Länge der Sammelrohre beträgt 22 mm.
Tubuläre Transportprozesse und Endharnbildung
- Der in den Tubulusapparat abfiltrierte Primärharn wird im Tubulus- und
Sammelrohrapparat durch Resorptions- und Sekretionsprozesse in den
schließlich ausgeschiedenen Endharn umgewandelt.
- Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Resorption,
Sekretion und fraktionelle Ausscheidung einiger Substanzen.
|
65 |
10 |
93 - 99,5 |
0,5 - 7 |
|
153 |
65 |
25 |
95 - 99,5 |
0,5 - 5 |
|
4,6 |
65 |
10 - 20 |
u.U. Sekretion |
2 - 150 |
|
1,6 |
60 |
30 |
95 - 99 |
1 - 5 |
|
0,6 |
15 |
70 |
80 - 95 |
5 - 20 |
|
112 |
55 |
20 |
95 - 99,5 |
0,5 - 5 |
|
24 |
93 |
|
98 - 99 |
1 - 2 |
|
2,2 |
65 |
15 |
80 - 97 |
3 - 20 |
|
5 |
96 |
4 |
100 |
0 |
|
6 |
50 |
Sekretion |
60 |
40 |
|
0,1 |
0 |
0 |
0 |
100 |
|
cTest |
Sekretion |
Sekretion |
Sekretion |
500 |
|
Tubuläre Rückresorption
Allgemeines
- Der aus der Bowman-Kapsel in den Tubulusapparat gelangte Primärharn wird
während der Passage durch die verschiedenen Tubulusabschnitte in seiner
Zusammensetzung grundlegend verändert.
- Der größte Teil der gelösten Bestandteile und ca. 99 % des Wassers
werden rückresorbiert und dem Blutkreislauf wieder zugeführt. Insgesamt
werden so aus ca. 180 l Primärharn pro Tag etwa 1 - 2 l Endharn gebildet.
- Bei der Rückresorption sind aktive, mit Energieaufwand verbundene
Prozesse und passive Vorgänge (Diffusion, Carrier-vermittelter Transport)
zu unterscheiden.
Proximaler Tubulus
- Vom glomerulär filtrierten Wasser
und Na+ werden ca. 60 % im proximalen Tubulus rückresorbiert.
Auch K+ wird zu einem hohen Prozentsatz im proximalen Tubulus aus
dem Primärharn in die Blutbahn zurücktransportiert.
- Die Na+-Resorption geschieht zum einen über einen einen Na+/H+-Antiport,
zum anderen über einen Symport mit Glucose,
Aminosäuren, Sulfat,
Lactat, den minimal im Filtrat enthaltenen Proteinen
u.a.
- In der Regel erfolgt bei diesen Substanzen eine nahezu vollständige
Rückgewinnung.
- Nur für den Fall, dass ihre Konzentration im glomerulären Filtrat
einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, werden sie im Endharn
ausgeschieden.
- Diesem Schwellenverhalten kommt insbesondere bei der
Glucose-Rückresorption eine große Bedeutung zu.
- Die normale Glucose-Konzentration im Plasma und damit auch im
glomerulären Filtrat beträgt 60 - 100 mg/dl.
- Der aktive Transportmechanismus im proximalen Tubulus ist bei
dieser Konzentration ohne weiteres zur Rückresorption von etwa 95 %
der filtrierten Glucose-Moleküle in der Lage.
- Die Glucose-Resorption erfolgt über zwei Na+-Glucose-Symporter
in der luminalen Zellmembran, den SGLT1
und den SGLT2.
- SGLT1 ist vor allem in der Pars
recta, SGLT2 v.a. im
Bereich der Pars convoluta zu finden.
- Die Energie für die Glucose-Resorption entstammt dem in die
Tubuluszelle gerichteten elektrochemischen Na+-Gradienten.
- Die in die Zelle aufgenommene Glucose
verlässt diese passiv über den Uniporter GLUT2
mittels erleichterter Diffusion ins Blut.
- Galactose
wird ebenfalls über den SGLT2-Symporter resorbiert,
während Fructose
nur über GLUT5 passiv in die Tubuluszelle gelangt.
- Dies gilt auch noch, wenn etwa nach einer sehr kohlenhydratreichen
Mahlzeit die Glucose-Konzentration auf 140 mg/dl ansteigt.
- Bei etwa 160 - 180 mg/dl sind jedoch alle Glukosetransporter
besetzt, d.h. maximale Transportkapazität ist erricht.
- Bei einer weiteren Konzentrationssteigerung kommt es folglich zur
Ausscheidung von Glucose
im Endharn (Glukosurie).
- Die Resorptionsmechanismen sind nachfolgend dargestellt:
- Das erforderliche Konzentrationsgefälle für Na+ wird durch
die in der peritubulären (basolateralen) Membran gelegene Na+/K+-ATPase
aufrechterhalten.
- Wie bereits in der vorigen Abbildung zu sehen gelangt H+ im
Ausgleich für Na+ aus der Zelle ins Lumen.
- Dort reagiert es mit HCO3- zu CO2 und Wasser.
CO2 diffundiert in nun die Zelle und bildet dort unter dem
Einfluss der Carboanhydrase wieder Hydrogencarbonat und Protonen.
Hydrogencarbonat kann die Tubuluszelle durch die peritubuläre (basolaterale)
Membran ins Blut verlassen:
- Durch die beschriebenen Transportprozesse wird die Flüssigkeit im Tubulus
schwach hypoton.
- Dies führt zu einer parazellulären Wasserresorption, wobei - im Sinne
eines solvent drag - Na+ und Cl- mittransportiert
wird.
- Ein weiterer Teil der Na+- und Cl--Ionen wird -
ebenfalls parazellulär - durch Diffusion wieder ins Blut
aufgenommen.
- Insgesamt müssen so nur etwa 1/3 der Na+-Ionen transzellulär
und aktiv, also unter Energieverbrauch, resorbiert werden. Die restlichen
2/3 werden dagegen parazellulär und passiv rückresorbiert.
- Diese parazelluläre Resorption
gilt nicht für das glomerulär filtrierte Hydrogencarbonat. Dieses wird
über den eben beschriebenen Mechanismus nur transzellulär wieder
aufgenommen.
Henle-Schleife
- Im Bereich der Henle-Schleife, und zwar vorwiegend im dicken aufsteigenden
Schleifenschenkel, werden ca. 20 - 30 % des filtrierten Na+, aber
nur ca. 10 % des filtrierten Wassers resorbiert.
- Der grundlegende Unterschied zum proximalen Tubulus besteht darin, dass
zwar (wie im gesamten Tubulusapparat) auch in diesem Tubulusabschnitt der
aktive lonentransport durch die Na+/K+-ATPase
in der peritubulären Membran erfolgt, dass aber an der luminalen Membran
mit Hilfe eines Cotransportsystems 1 Na+, 1 K+ und 2
Cl- gemeinsam aus dem Lumen in die Tubuluszelle eingeschleust
werden (Na+-K+-2Cl--Cotransporter).
- K+ rezirkuliert über die luminale Membran durch Kaliumkanäle.
- Während im proximalen Tubulus die Resorption
von Cl- praktisch vollständig parazellulär erfolgt, wird im
für kleine Anionen weitgehend undurchlässigen aufsteigenden Teil der
Henle-Schleife Cl- nahezu ausschließlich transzellulär
transportiert.
- Der dicke aufsteigende Schleifenschenkel ist auch der bevorzugte Ort der Resorption
von mg2+.
- Etwa 60 - 70 % des filtrierten mg2+ wird hier (passiv) aus dem
Tubuluslumen wieder in die Blutbahn aufgenommen.
Distaler Tubulus und Sammelrohr
- Im frühdistalen Tubulus werden etwa 8 % des filtrierten Natriumchlorids
und 10 - 20 % des filtrierten Wassers rückresorbiert.
- Für die Resorption
von Na+ und Cl- ist ein Na+-Cl--Cotransporter
nachgewiesen.
- Im spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr gelangt Na+ durch
Natriumkanäle passiv in die Tubuluszellen.
- Die Öffnungshäufigkeit bzw. Öffnungsdauer dieser Natriumkanäle und
damit die Na+-Resorption wird von der Konzentration
Aldosteron-induzierter Proteine (AIP) und somit indirekt über die
Konzentration von Aldosteron
bestimmt: Je mehr Aldosteron
aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet wird, desto mehr offene
Natriumkanäle stehen zur Verfügung.
- Die Transportrichtung für K+ im distalen Konvolut ist von der
aktuellen Situation des Kaliumhaushalts abhängig.
- Bei kaliumarmer Ernährung erfolgt eine Rückresorption, bei
reichlicher Kalium-Zufuhr mit der Nahrung dagegen eine Sekretion.
- Neben der Ernährung beeinflussen auch andere Faktoren die
Kaliumausscheidung. Erhöht wird sie u.a. durch:
- Erhöhte Na+-Konzentration im Harn des distalen Tubulus
- Aldosteron
- Erhöhten pH-Wert des Harns
- Das Ausmaß der Wasserresorption in im distalen Tubulus und dem Sammelrohr
hängt von der Flüssigkeitsbilanz ab.
- Ist es für den Gesamtorganismus erforderlich, Wasser
zu retinieren und somit wenig Endharn zu bilden, ist die distale
Rückresorptionsrate groß.
- In diesem Fall werden 99 - 99,5 % des noch vorhandenen Filtratvolumens
wieder in die Blutbahn aufgenommen.
- Muss jedoch nach starker Flüssigkeitszufuhr viel Wasser
ausgeschieden werden, so wird die distale Rückresorption weitestgehend
eingeschränkt.
- Wegen dieser Variationsmöglichkeit bezeichnet man die Rückresorption
von Wasser im distalen
Konvolut und im Sammelrohr als fakultativen Wassertransport.
Harnkonzentrierung im Gegenstrom
- Bei der bisherigen Betrachtung der tubulären Transportprozesse in den
verschiedenen Abschnitten des Tubulusapparats wurde deren räumliche
Beziehung zunächst außer acht gelassen. Die spezielle Form der
langgestreckten Henle-Schleife deutet jedoch daraufhin, dass der räumlichen
Anordnung funktionelle Bedeutung zukommt.
- Die im Folgenden gemachten Bemerkungen beziehen sich vor allem auf juxtamedulläre
Nephrone, da nur bei ihnen die Henle-Schleife von einem Vas recta
(mit der gleichen Form wie die Henle-Schleife) ins Mark begleitet wird.
- Nur hier ist das Haarnadelgegenstromprinzip zur Harnkonzentrierung
wirksam:
- Insbesondere im aufsteigenden Schleifenschenkel erfolgt ein aktiver
Transport von Na+ aus dem Tubuluslumen ins Interstitium.
- Da dieser Teil der Henle-Schleife für Wasser
praktisch undurchlässig ist, kann Wasser
nicht gleichzeitig rückresorbiert werden.
- Dadurch nimmt die Na+-Konzentration in jedem Teilabschnitt des
aufsteigenden Schenkels etwas ab und im korrespondierenden
Interstitiumabschnitt entsprechend zu.
- Dem so aufgebauten osmotischen Gradienten folgend tritt nun Wasser
aus dem absteigenden Schleifenschenkel ins Interstitium aus.
Außerdem diffundiert Na+ aus dem Interstitium in den
absteigenden Schleifenschenkel.
- Als Ergebnis dieser Vorgänge steigt die osmotische Konzentration in
Richtung Schleifenspitze ständig an und erreicht dort mit 1,2 osmol/l ihren
höchsten Wert.
- Der auf diese Weise aufgebaute osmotische Längsgradient besteht nicht nur
in der Henle-Schleife, sondern im gesamten Interstitium:
- In allen Flüssigkeitsräumen, die auf der gleichen Höhe liegen,
stellt sich dieselbe Osmolarität ein.
- Dementsprechend gibt es auch am Sammelrohr eine bis auf etwa 1,2 osmol/l
ansteigende Osmolarität des umliegenden Interstitiums.
- Werden die Membranen des Sammelrohrs nun durch antidiuretischem
Hormon (ADH) für Wasser
durchlässig, so strömt es - dem osmotischen Gradienten folgend - aus
dem Sammelrohr ins Interstitium ab: Die Harnmenge wird verringert und
ihre Osmolarität steigt.
- Der ausgeschiedene Harn kann so
maximal eine Osmolarität von 1,2 osmol/l aufweisen, da dies der
Osmolarität im umliegenden Gewebe entspricht.
- [....]
- Fehlt die Stimulation durch ADH
ist das Sammelrohr für Wasser
undurchlässig. Der Konzentrationsausgleich durch die Diffusion von Wasser
kann nicht stattfinden. Als Folge wird praktisch die gesamte
Flüssigkeitsmenge zu Beginn des Sammelrohrs auch als Endharn
ausgeschieden.
Tubuläre Sekretion
- Organische Säuren und Basen werden nicht im Glomerulus abfiltriert
sondern erst später aktiv in den Tubulus oder ins Sammelrohr sezerniert.
Sie ist somit vom Zellstoffwechsel der Tubulus- bzw. Sammelrohrzellen
abhängig.
- Beispiele für Substanzen, die aktiv von den Tubuluszellen sezerniert
werden sind p-Aminohippursäure (PAH), im Blut
als Anionen vorliegende Arzneistoffe wie Penicilline,
oder "klassische"
nicht-steroidale
Antiphlogistika.
- Die Säuresekretion ist von der Basensekretion unabhängig, was dadurch
gezeigt werden kann, dass eine kompetitive Hemmung nur zwischen
verschiedenen Säuren bzw. Basen, nicht aber zwischen Säuren und Basen
besteht.
- In tieferen Tubulusabschnitten wird ein Teil der sezernierten Stoffe
wieder rückresorbiert.
- Da sowohl die Sekretion als auch die Rückresorption medikamentös
beeinflusst werden können, sind diese Mechanismen von großer Bedeutung.
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