Parathyreotropes Hormon (PTH)
Synonyme
Übersicht
Medizin
Typ
Bemerkungen
- Parathyrin besitzt keine therapeutische Bedeutung.
Physiologie
Typ
Bemerkungen
- Parathyrin ist ein lebensnotwendiges Hormon aus den Nebenschilddrüsen.
- Chemisch stellt es ein Polypeptid aus 84 Aminosäuren mit einem
Molekulargewicht von ca. 9.500 Da dar. Auch einige seiner Bruchstucke sind
wirksam.
Allgemeines
- Parathyrin hält, via cAMP, die Plasmakonzentration des Gesamtcalciums zwischen 2,25 und 2,5
mmol/l und die von anorganischem Phosphat
auf etwa 1,3 mmol/l.
- Parathyrin führt zu einem raschen Konzentrationsanstieg des ionisierten
Calciums im Blut und zur Senkung des Phosphatspiegels um den gleichen
Faktor.
- Regelgröße für die Ausschüttung ist die Ca2+-Konzentration
im Extrazellularraum:
- Niedrige Ca2+-Spiegel fördern, hohe Ca2+-Spiegel
hemmen die Ausschüttung.
- Übergeordnete hormonale Steuerungen sind nicht
bekannt.
- Steigerung der Ca2+ und mg2+-Rückresorption im distalen Tubulus.
- Erhöhung der Ausscheidung von HPO42- und H2PO4-
im proximalen Tubulus
- Stimulation der Hydroxylase in der Niere, dadurch Steigerung der
Umwandlung von Cholecalciferol in
Calcitriol und somit indirekter
Einfluss auf die Erhöhung der Ca2+-Resorption aus dem Darm
- Tatsächlich beruht ein wesentlicher Teil der Wirkungen von PTH
auf dieser vermehrten der Calcitriol-Synthese.
- Stimulation der Osteolyse durch eine Mobilisierung von Calcium
und Phosphat
- Im Knochen stimuliert PTH die Osteolyse durch eine Aktivierung von
Osteoklasten. Es kommt zur Mobilisierung von Ca2+ und Phosphat
aus den Knochen.
- Rezeptoren für PTH existieren allerdings nur auf Osteoblasten,
die nach der Bindung von PTH Kollagenasen und Interleukin 6
freisetzen.
- Die Kollagenasen verändern die Knochenoberfläche, so dass
die durch Interleukin 6
aktivierten Osteoklasten nun saure Phosphatasen, sogenannte
Cathepsine, und Protonen sezernieren, wodurch die organische und
die anorgansiche Knochenmatrix abgebaut werden.
- Ausdruck der Osteoblastenaktivität sind eine erhöhte
Konzentration alkalischer Phosphatase und von Osteocalcin, einem
nicht-kollagenen Knochenprotein, dessen Synthese u.a. durch Calcitriol
reguliert wird.
- Hat die Osteoklastentätigkeit eine Resorptionslakune von ca. 70 µm
Tiefe geschaffen, verlangsamt sich unter dem Einfluss von (durch die
Osteoblasten gebildetem) TGF-β die
Osteoklastentätigkeit und wird schließlich durch Apoptose der
Osteoklasten beendet.
- Aktivierte Osteoblasten füllen die Resorptionslakune zunächst
schnell durch Ablagerung von Kollagenen und Proteoglykanen
(Osteoidbildung) und anschließend langsam (7 - 10 Tage) durch
Mineralisation wieder auf.
- Auf diese Weise wird beim Erwachsenen der Knochen ständig umgebaut.
Ein Prozess, den man als Remodelling bezeichnet.
Intestinaltrakt
- Im Intestinaltrakt erhöht PTH - indirekt über die vermehrte
Calcitriol-Bildung - die Resorption von Calcium- und Phosphationen.
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