Trastuzumab
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Therapie des metastasierenden Mamma-Karzinoms
- Die gleichzeitige Gabe von Anthracyclinen erhöht das Risiko von
Herzschäden.
- Der Arzneistoff ist gut verträglich, lediglich bei 49 % der Patienten kam
es bei der ersten Infusion zu leichtem Schüttelfrost und Fieber.
Bemerkungen
- Die Zulassung zur Behandlung bei noch nicht metastasierendem Brustkrebs
und nach operativer Entfernung zur Nachsorge ist beantragt, wahrscheinlich
kann der Antikörper
gerade hier jedoch sein Potential ausschöpfen.
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Bemerkungen
- Erkennt die extrazelluläre Domäne der Tyrosinkinase HER2. Das HER2-Gen
zählt zu den dominanten Onkogenen und wird bei vielen gynäkologischen
Tumoren überexprimiert.
- Wird das HER2-Protein im Brustkrebsgewebe nachgewiesen, ist das Risiko
für einen besonders aggressiven Krankheitsverlauf sehr hoch, die Prognose
dementsprechend schlecht.
- 25 - 30 % aller Mamma-Karzinome sind davon betroffen.
- Das HER2-Gen ist ein sogenanntes Proto-Onkogen, das codierte HER2-Protein
gehört zu den menschlichen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptoren.
- Es hat Bedeutung für die Übertragung von Wachstumssignalen, die für
eine geregelte Zellteilung und kontrolliertes Zellwachstum sorgen.
- Bei den entarteten Zellen wird das HER2-Gen überexprimiert, die
betroffenen Zellen weisen einen bis zu hundertfachen Überschuss des
HER2-Proteins an ihrer Oberfläche auf.
- Dadurch werden praktisch permanent wachstumsfördernde Signale an den Zellkern
abgeben; die Zelle wächst und teilt sich unkontrolliert.
- Durch Trastuzumab wird das HER2-Protein blockiert. Es fehlen die Signale
zur Zellteilung, das Tumorwachstum wird gehemmt.
- Die gebildeten Antikörper-Rezeptor-Komplexe auf der Zelloberfläche
können von körpereigenen zytotoxischen T-Zellen erkannt und angegriffen
werden.
- Im Gegensatz zur klassischen Chemotherapie erreicht der Antikörper
auch ruhende Zellen, weshalb man hofft, so auch Mikrometastasen zerstören
zu können, die bislang vom Immunsystem unerkannt geblieben sind.
- Normale gesunde Zellen werden durch den Antikörper
nicht geschädigt.
- Neben der Kombinationstherapie ist auch die alleinige Gabe des Antikörpers
möglich. In Studien erwies er sich dabei als ebenfalls sehr wirksam, so kam
es bei mehr als der Hälfte der Patientinnen zum Stillstand der Erkrankung
oder sogar zu einer Verringerung der Tumorlast.
- Die Verbesserung der Überlebensdauer in der Kombinationstherapie betrug
in den Studien rund 40 % gegenüber der Standardtherapie (25,1 gegenüber
20,3 Monaten).
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