Haemophilus influenzae
Synonyme
- Bacterium influenzae
- Pfeiffer-Influenzabakterium
Morphologie
- Sehr kleines (ca. 1 µm großes), kokkoides, pleomorphes Stäbchen
- unbeweglich
- gramnegativ
- Unterschiedlicher Aufbau der Kapselpolysaccharide ermöglicht Unterteilung in 6 Serotypen (A - F). Pathologisch ist v.a. der Serotyp B.
- Cytochromoxidase: negativ
Kultur
- Haemophilus influenzae benötigt NAD und Haemin zum Wachstum. Daher wird er auf Blutagar zusammen mit
Staphylococcus aureus
angezüchtet. Die Vermehrung von Haemophilus influenzae findet in der Diffusionszone der Staphylokokken statt, da dieser NAD produziert. Das Haemin ist als natürlicher Bestandteil des Blutes im Blutagar vorhanden.
Epidemiologie
- Einziges Erregerreservoir ist der Mensch. Er kommt bei ca. 50 % der Bevölkerung natürlich in der Mund- und Rachenflora vor.
- Opportunist
Übertragung
- Tröpfchen- und Kontaktinfektion
Klinik
- Vor der Entdeckung der Influenzaviren für den Erreger der Grippe gehalten.
- Gilt heute als opportunistischer und sekundärer Erreger von respiratorischen Erkrankungen.
- Als Primärerreger tritt Haemophilus influenzae Typ B bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Dort löst er v.a. Meningitis, Epiglottitis, seltener auch Osteomyelitis, Pneumonie, Sepsis, akute Laryngotracheitis, Pharyngitis, Sinusitis
und Otitis media
aus. Sehr selten septische Arthritis und akute Endokarditis.
Therapie
Prophylaxe
- Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae Typ B ab dem 3. LM möglich.
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