Aromaten (Arene)
- Definition
- ringförmig
- eben
- gleich lange C-C-Bindungen
- besondere Aromatisierungsenergie
- Anzahl der p-Elektronen: 4n+2 ("Hückel-Regel")
- Ausnahme Pyren (16 p-Elektronen)
- Reaktionen
- Typische Reaktion ist die elektrophile Substitution, bei der ein
Elektrophil das Elektronensystem des Aromaten angreift und zur Bildung
eines Carbeniumions führt, welches nun unter Abspaltung eines Protons
das aromatische System wieder zurückbildet.
- Wichtige elektrophile Substituenten
- Halogene -> Halogenierung
- direkte Chlorierung, Bromierung, Nebenprodukt ist der
Halogenwasserstoff
- Iodierung nur über Interhalogenverbindungen, z.B. I-Cl und
ZnCl2
- HNO3 -> Nitrierung
- NO2+ (Nitryl-Kation) entsteht durch
Autoprotolyse in konzentrierter, konzentrierter Salpetersäure
aus drei Molekülen Salpetersäure. Zwei Moleküle können durch
H2SO4 ersetzt werden
("Nitriersäure"), wobei eine deutlich höhere
Konzentration Nitryl-Kationen entsteht.
- HNO2 -> Nitrosierung
- NO+ aus HNO2 und H+ unter
Wasserabspaltung. Schwach elektrophil, daher stark nucleophiler
Reaktionspartner notwendig.
- H2SO4 -> Sulfonierung
- SO3H+ aus Autoprotolyse von
Schwefelsäure. Höhere Konzentration in "Oleum",
einer Mischung von SO3 und H2SO4.
- HSO3Cl -> Chlorsulfonierung
- SO2Cl+ aus 3 Molekülen
Chlorsulfonsäure
- Produkte: Sulfonylchloride, Ausgangsmaterial für Derivate
- R-X -> Friedel-Crafts-Alkylierung
- R-COX -> Friedel-Crafts-Acylierung
- HCHO -> Hydroxymethylierung
- Edukte: Aromaten, Formalehyd
- Produkte: mit der CH2OH- Gruppe
substituierte Aromaten
- Mit Formaldehyd und einem sauren Katalysator
zur Aktivierung der Carbonylgruppe = Einführung der Gruppe CH2OH
am Ring.
- Gewöhnlich läuft die Reaktion weiter unter Aufnahme von H+
und Abgabe von H2O zum Benzylkation und mit weiterem
Benzol zu Polykondensationsprodukten
- HCHO / HCl -> Chlormethylierung
(Blanc)
- Aren-N2+ -> Azokupplung
- Austausch der Sulfogruppe
- Nucleophile Substitution
- SN2
- Normalerweise nur bei stark positivierten
("aktivierten") Aromaten, zweistufige Reaktion wie SE.
- Ein Nucleophil verdrängt einen Substituenten, der mit dem
Bindungselektronenpaar (nucleofug) den Aromaten verläßt. Die
negative Ladung des Ringsystems muss durch einen geeigneten
elektronenziehenden Substituenten am Aromaten, z.B. NO2
abgeschwächt werden.
- SN1
- Die monomolekulare nucleophile Substitution tritt z.B. beim
"Verkochen" von Diazoniumionen auf. Durch Erhitzen mit
Salpetriger Säure entsteht aus dem Amin
(Anilin) unter Abspaltung von N2 das aromatische
Carbeniumion, welches mit Wasser nun zu Phenol oder mit Methanol
zu Anisol unter Abgabe von H+ reagiert.
- Radikalreaktionen
- Die Reaktion von Benzol mit Chlor verläuft unter radikalischen
Bedingungen als Addition. Ist eine Seitenkette vorhanden, wird diese
substituiert (SR).
- Oxidationsreaktionen
- Elektronenreiche Aromaten lassen sich leichter oxidieren, wobei
der Ring selbst nur schwer angegriffen wird.
- Verfahren
- KMnO4
- Aromaten mit Seitenketten werden durch Kaliumpermanganat
bis zur Benzoesäure oxidiert (Abbau der Seitenketten)
- Tertiäre Alkylreste sind gegenüber diesem Angriff
relativ resistent.
- Reduktionsreaktionen
- Funktionelle Gruppen werden, sofern möglich, zuerst reduziert
- Katalytische Hydrierung
- Aromaten sind schwerer zu hydrieren als Alkene
und Alkine. Die Hydrierung der ersten
Doppelbindung ist dabei besonders schwierig, da sie die Aufhebung
des aromatischen Zustandes zur Folge hat. Unter den dafür nötigen
Bedingungen laufen alle weiteren Hydrierungen sofort ab, ohne dass
Zwischenprodukte isoliert werden können.
- Benzol und seine Homologen
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