Berechnung des pH-Werts
Übersicht
- Säuren und Basen selbst
- Lösungen von Salzen aus Säuren und Basen
Sehr starke und starke Protolyte bis pK
ca. 1
Bemerkungen
- Diese Protolyte liegen in Wasser praktisch vollständig dissoziiert vor.
Daher kann ihre Aktivität gleich der Konzentration gesetzt werden. Der pH-Wert
ergibt sich zu:
Einwertige Säuren
Einwertige Basen
- Der pH-Wert mehrwertiger Protolyte, deren pKS-Werte
alle im Bereich bis ca. pK = 1 liegen, berechnet sich analog.
- Bei Konzentrationen des Protolyten unter 10-5 muss die
Autoprotolyse des Wassers mit berücksichtigt werden!
Starke Protolyte (pK 1 - 4,5)
Bemerkungen
- Protolyte mit einer Säure- bzw. Basenstärke im Bereich zwischen ca. 1
und 4,5 liegen normalerweise in wässriger Lösung nicht mehr vollständig
dissoziiert vor.
- Ein Teil der Säure liegt in der undissoziierten Form (HA), der Rest in
der dissoziierten Form (H3O+ + A-) vor.
Wegen der Elektroneutralitätsbeziehung, die aussagt, dass jede Lösung nach
außen neutral sein muss, gilt, dass die Konzentration der dissoziierten
Form der Säure (A-) gleich der Anzahl der H3O+-Ionen
sein muss.
- Die Anzahl der Hydroxid-Ionen aus der Autoprotolyse des Wassers kann
vernachlässigt werden. Es gilt:
bzw. für Basen
- Für den pH-Wert einer Säure ergibt sich:
- Für den pH-Wert von Basen ergibt sich:
Schwache Protolyte (pK 4,5 - 9,5)
Bemerkungen
- Protolyte mit pK-Werten zwischen 4,5 und 9,5 liegen in wässriger Lösung
nur noch zu einem geringen Teil in dissoziierter Form vor. Meist ist die
Dissoziation so gering, dass angenommen werden kann, die Konzentration des
undissoziierten Protolyten entspräche der Totalkonzentration.
- Damit ergibt sich für einwertige schwache Basen folgende Formel für den
pH-Wert:
- Einwertige schwache Basen weisen folgenden pH-Wert auf:
Mehrwertige Protolyte
Bemerkungen
- Sind beide Protolysestufen sehr stark, z.B. im Ba(OH)2, so
erfolgt die Berechnung wie bei den sehr
starken Protolyten.
- Ist die erste Protolysestufe sehr stark, die zweite immer noch stark, z.B.
H2SO4 so erfolgt die Berechnung des pH-Wertes bei
verdünnten Lösungen wie bei zweiwertigen sehr starken Protolyten, in
konzentrierten Lösungen wie bei einwertigen sehr starken Protolyten.
- Ist nur die erste Protolysestufe sehr stark, die weiteren schwach oder
sehr schwach, wie z.B. bei H3PO4, so braucht bei
Protolyten, deren pK-Werte der einzelnen Stufen um mindesten 5 Einheiten
auseinander liegen, nur die erste sehr starke Stufe berücksichtigt werden.
Die Berechnung erfolgt dann analog einer einwertigen starken
Säure.
Salze sehr starker und starker Protolyte
Bemerkungen
- Salze aus den Anionen starker und sehr Starker Säuren und den Kationen
ebensolcher Basen beeinflussen den pH-Wert von wässrigen Lösungen nicht.
- In Wasser gilt folglich: pH = 7.
- Die konjugierte Base der starken Säure ist zu schwach um mit Wasser zu
reagieren, ebenso wenig wie die konjugierte Säure der starken Base. Wasser
ist also eine stärkere Base als die konjugierte Base der Säure, bzw. ist
eine stärkere Säure, als die konjugierte Säure.
Beispiele
- NaCl, KNO3, Ba(ClO3)2, Na(SO4)2
Salze starker Basen mit schwachen Säuren
Bemerkungen
- Die Lösungen von Salzen starker Basen mit schwachen Säuren ergeben in
Wasser Werte für den pH > 7, reagieren also basisch.
- Während hier die konjugierte Säure zu schwach ist, um mit Wasser
reagieren zu können, vermag das Anion, also die konjugierte Base der
schwachen Säure, dem Wasser Protonen zu entziehen, also OH-
entstehen zu lassen. Die Lösung wird folglich basisch.
- So entsteht z.B. aus Acetat
wässriger Lösung neutrale undissoziierte Essigsäure
und basisches OH-.
Beispiele
Salze schwacher Basen mit starken Säuren
Bemerkungen
- Bei Lösungen der Salze schwacher Basen mit starken Säuren ist nur die
konjugierte Säure der Base stark genug um mit Wasser zu reagieren.
- Während die konjugierte Säure also Protonen freisetzt, ist die
konjugierte Base nicht stark genug um diese zu binden, bzw. ihrerseits OH-
aus dem Wasser freizusetzen.
- Für den sich ergebenden pH-Wert gilt: pH < 7.
Beispiele
Salze schwacher Säuren mit schwachen
Basen
Bemerkungen
- Bei Lösungen von Salzen deren Kationen die konjugierte Säure schwacher
Basen und deren Anionen die konjugierte Base einer schwachen Säure
darstellen, können sich sowohl saure als auch basische pH-Werte ergeben.
- Ob die Lösung sauer oder basisch ist entscheidet sich aus der
relativen Stärke der konjugierten Säure bzw. Base zueinander.
- Überwiegt der basische Charakter, wie z.B. bei NH4CN, in dem
das CN--Ion stärker basisch, als das NH4+-Ion
sauer ist, so ergibt sich ein pH > 7.
- Sind die Stärke der Base und der Säure gleich, wie z.B. bei NH4(CH3COO),
so heben sich ihre Wirkungen praktisch auf. Der pH-Wert der Lösung ist
neutral.
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