Laxantien

Synonyme

  • Abführmittel, Laxativa

Übersicht


Medizin

Definition

  • Mittel zur Förderung und Erleichterung der Defäkation.

Indikationen

  • Einmalig oder kurzfristig zur Darmentleerung vor diagnostischen Untersuchungen, bei schmerzhaften Analleiden, vor oder nach operativen Eingriffen und bei akuter Obstipation.
  • Eine Langzeittherapie sollte vermieden werden!

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen / Toxikologie

  • Bei längerer hochdosierter Anwendung kann es zu Elektrolytverlusten kommen, außerdem zu Melanosis (bei Anthrachinonderivaten), Fremdkörpergranulomen (bei Paraffinöl), hämorrhagischen Enteritiden und lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktionen (bei Phenolphthalein).
  • Bei Quellstoffen können Blähungen und im Extremfall Darmverschlüsse auftreten, Anthrachinonderivate können zu Bauchschmerzen führen.

Typen

  1. Gleitmittel (Schmiereffekt zur Erleichterung der Defäkation)
  2. Füll- und Quellstoffe (Quellung unter Wasseraufnahme)
  3. Osmotisch wirksame Laxantien (osmotische Wasserretention)
  4. Antiresorptiv und hydragog wirkende Laxantien (Hemmung der Na+- und Wasser-Resorption bzw. Steigerung der Sekretion)
  5. Laxantien mit Stimulation der Prostaglandinsynthese im Dünndarm
  6. Pharmaka zur Auslösung des Defäkationsreflexes
  7. Pharmaka zur Steigerung der Darmperistaltik (glattmuskulärer Ansatz)

Bemerkungen

  • Vor der Anwendung von Laxantien sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass Laxantien nicht dauerhaft angewendet werden sollten.
  • Außerdem ist zu bemerken, dass keineswegs täglich "ein Stuhlgang fällig sein muss", zwei- bis dreimal pro Woche ist durchaus noch normal.
  • Vor dem Einsatz von Laxantien sollte zuerst versucht werden das "Problem" durch vermehrtes Trinken und Bewegung zu beseitigen.
  • Hilft dies nicht, sollte mit milden Laxantien wie Lactose, oder Schleimdrogen begonnen werden.
  • Anthrachinone, Bisacodyl und Natriumpicosulfat sollten möglichst nicht angewendet werden. Sie zeigen alle ähnliche Nebenwirkungen, bei Bisacodyl und Natriumpicosulfat ist der Gewöhnungseffektgeringer aber geringer ausgeprägt.
  • Die Verwendung von Ricinusöl ist zwar sehr wirksam (!), aber - bis auf die Anwendung bei akuter Obstipation - obsolet.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

  • Die Wirkungen beruhen vor allem auf einer Steigerung der Peristaltik durch eine Vermehrung des intraluminalen Volumens.
  • Daneben kommt auch der Erweichung des Stuhls und einer somit erleichterten Defäkation eine Bedeutung zu.

Beispiele

Drogen

Substanzen

 

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