Laxantien
Synonyme
Übersicht
Medizin
Definition
- Mittel zur Förderung und Erleichterung der Defäkation.
Indikationen
- Einmalig oder kurzfristig zur Darmentleerung vor diagnostischen
Untersuchungen, bei schmerzhaften Analleiden, vor oder nach operativen
Eingriffen und bei akuter Obstipation.
- Eine Langzeittherapie sollte vermieden werden!
- Bei längerer hochdosierter Anwendung kann es zu Elektrolytverlusten
kommen, außerdem zu Melanosis (bei Anthrachinonderivaten),
Fremdkörpergranulomen (bei Paraffinöl), hämorrhagischen Enteritiden und
lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktionen (bei Phenolphthalein).
- Bei Quellstoffen können Blähungen und im Extremfall Darmverschlüsse
auftreten, Anthrachinonderivate können zu Bauchschmerzen führen.
Typen
- Gleitmittel (Schmiereffekt zur Erleichterung der Defäkation)
- Füll- und Quellstoffe (Quellung
unter Wasseraufnahme)
- Osmotisch wirksame Laxantien (osmotische Wasserretention)
- Antiresorptiv und hydragog wirkende Laxantien (Hemmung der Na+-
und Wasser-Resorption bzw. Steigerung der Sekretion)
- Laxantien mit Stimulation der Prostaglandinsynthese im Dünndarm
- Pharmaka zur Auslösung des Defäkationsreflexes
- Pharmaka zur Steigerung der Darmperistaltik (glattmuskulärer
Ansatz)
Bemerkungen
- Vor der Anwendung von Laxantien sollte der Patient darauf hingewiesen
werden, dass Laxantien nicht dauerhaft angewendet werden sollten.
- Außerdem ist zu bemerken, dass keineswegs täglich "ein Stuhlgang
fällig sein muss", zwei- bis dreimal pro Woche ist durchaus noch
normal.
- Vor dem Einsatz von Laxantien sollte zuerst versucht werden das
"Problem" durch vermehrtes Trinken und Bewegung zu beseitigen.
- Hilft dies nicht, sollte mit milden Laxantien wie Lactose,
oder Schleimdrogen begonnen werden.
- Anthrachinone, Bisacodyl
und Natriumpicosulfat
sollten möglichst nicht angewendet werden. Sie zeigen alle ähnliche
Nebenwirkungen, bei Bisacodyl und
Natriumpicosulfat ist der
Gewöhnungseffektgeringer aber geringer ausgeprägt.
- Die Verwendung von Ricinusöl ist zwar sehr wirksam (!), aber - bis auf
die Anwendung bei akuter Obstipation - obsolet.
Pharmakologie
- Die Wirkungen beruhen vor allem auf einer Steigerung der Peristaltik durch
eine Vermehrung des intraluminalen Volumens.
- Daneben kommt auch der Erweichung des Stuhls und einer somit erleichterten
Defäkation eine Bedeutung zu.
Beispiele
Substanzen
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