Nichttraumatische Bewusstseinsstörungen / Koma
Ursachen
- Meist liegen einer Bewusstseinsstörung folgende Ursachen zugrunde:
- Bewusstseinstrübung oder Koma
- Ohne sonstige zerebrale Begleitsymptome (meist
Intoxikation oder
metabolische Störung)
- Mit multifokalen zerebralen Symptomen (internistisches oder primär
zerebrales Geschehen)
- Mit Halbseitenlähmung (meist primär zerebrales Geschehen =
"Schlaganfall")
- Mit Meningismus (meist
primär zerebrales Geschehen)
- Mit Ausfall von Hirnstammfunktionen (meist primär zerebrales Geschehen)
Einteilung
Örtlich, zeitlich und zur eigenen Person
orientiert |
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Schläft, durch Ansprache leicht
erweckbar; örtlich, zeitlich und zur eigenen Person orientiert |
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Nicht durch Ansprache erweckbar, gerichtete
Reaktion auf Schmerzreize |
> 8 |
Nicht erweckbar, keine
gerichtete Reaktion auf Schmerzreize |
6 - 8 |
Zusätzlich Paresen, Krampfanfall, Anisokorie |
5 - 6 |
Zusätzlich Streckmechanismen,
Augenbewegungsstörungen |
4 |
Herabgesetzter Muskeltonus, Ausfall
von Hirnstammreflexen (Kornealreflex, Okulozephaler Reflex), noch
Spontanatmung |
3 |
Kurzanamnese
- Zeitprofil der Symptome:
- Verdacht auf primär zerebrale Ursache:
- Zuerst Bewusstseinsstörung oder motorische Störung
- Danach Störungen der Atmung und der Zirkulation
- Verdacht auf extrazerebrale Ursache:
- Zuerst kardiopulmonales Problem
- Danach Bewusstseinsstörung durch daraus entstandenen Sauerstoffmangel
- Neurologische Erkrankung oder Behandlung:
- Anfallsanamnese:
- Verdacht auf Anfallsgeschehen
- Internistische Erkrankung oder Behandlung:
- Plötzliche Halbseitenlähmung bei Behandlung mit
Vitamin-K-Antagonisten:
- Plötzliche Halbseitenlähmung bei Gefäßrisikofaktoren bzw. derartigen
Vorerkrankungen (z.B. Herzerkrankungen mit Embolieneigung):
- Bekannter (insulinpflichtige)
Diabetes mellitus,
Prodomi des Coma diabeticum (Polyurie, Polydipsie, Adynamie):
- Elektrolyt- oder Stoffwechsel-Vorerkrankung (z.B.
Hypothyreose,
Niereninsuffizienz, Addison-Krise):
- Bekanntes Tumorleiden:
- Verdacht auf Hirnmetastasen oder Meningeosis carcinomatosa
- Suiziddrohung oder Verdacht auf Vorliegen eines Suizidversuchs,
psychiatrische Erkrankung, sedierende Medikamente:
Sofortdiagnostik
- Basischeck
- Puls, RR, SaO2,
EKG, BZ
- Neurologischer
Basischeck
- Ausatemgeruch (Alkohol,
Aceton,
Ammoniak, Knoblauch...)
- Umgebungshinweise auf Intoxikation (Abschiedsbrief, herumliegende
Medikamente...)
- Zungenbiss, Schaum vor dem Mund, Urin- oder Stuhlabgang? (Verdacht auf
Krampfanfall)
Tabellarische Übersicht
- Keine Hinweise auf fokale zerebrale Läsion
- Kein Meningismus
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- Paresen
- Sensibilitätsstörungen
- Aphasie
- Homonyme Hemianopsie
- Hirnnervenausfälle
- Myoklonien
- Fokale Krampfanfälle
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- Verminderte Spontanbewegung
- Schlaffes Herabfallen der hochgehaltenen Extremität
- Verminderte Abwehr auf Schmerzreize
- Leicht geöffnete Lidspalte
- Außenrotiertes paretisches Bein
- Vermindertes einseitiges Grimassieren auf Schmerzreflexe
- Abgeschwächter Kornealreflex
- Konjugierte Kopf- und Blickwendung zur Seite der zerebralen Läsion
- Blickparese zur Gegenseite
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- Akut ("Schlaganfall"):
- Subakut
- Zustand nach Krampfanfall
- Evtl. Hypoglykämie
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Sofortmaßnahmen
Erweiterte Maßnahmen
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