Hirndruck / Einklemmung
Bemerkungen
- Hirndruck
- Volumenvermehrung in der starren Kalotte führt zunächst zu
mäßigem, bei weiterer Zunahme des Volumens zu exponentiellem
Druckanstieg mit dadurch bedingter Abnahme der zerebralen Durchblutung.
Die Dekompensation kann plötzlich in Erscheinung treten.
- Einklemmung
- Bei stark erhöhtem Hirndruck können Anteile des Schläfenlappens
durch den Tentoriumschlitz oder die Kleinhirntonsillen ins Foramen
magnum gepresst (und dabei eingeklemmt) werden. Dabei werden auch
Gefäße komprimiert.
- Zunächst:
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- Motorische Unruhe
- Bewusstseinstrübung
- Beugemuster der Arme und Streckmuster der Beine
- Später:
- Generalisierte Streckspasmen
- Pupillenstörungen (erst eng, dann weit und lichtstarr)
- Ausfall von Hirnstammreflexen und zunehmender Ausfall vegetativer
Funktionen (erst Bradykardie
und Hyperthermie,
später Tachykardie und
Hypothermie,
Atemlähmung)
Kurzanamnese
- Bekannte zerebrale Erkrankung?
- Liquordrainage (Shunt) bekannt?
- Gefäßrisikofaktoren oder derartige Vorerkrankungen? (Hypertonie,
Diabetes mellitus,
Gerinnungsstörung...)
- Herzerkrankungen mit Embolieneigung? (Rhythmusstörungen,
Klappenerkrankungen)
- Tumor?
- Fieber oder Infektion?
- Anfallsanamnese?
- Starke Hitzeexposition?
Sofortdiagnostik
Sofortmaßnahmen
Erweiterte Maßnahmen
- Evtl. Intubation (zur Sedierung Thiopental
in Erwägung ziehen) vorbereiten
Achtung
- Möglichst Kopf nicht drehen, da dadurch eine Kompression der Halsvenen
ausgelöst werden kann, die die Einklemmung noch verstärkt.
- Bei Hirndruck ist jederzeit eine plötzliche Dekompensation möglich, die
eine plötzliche drastische Bewusstseinsverschlechterung bis zum Hirntod zur
Folge haben kann.
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