DHF-Reduktasehemmer

Synonyme

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Als Kombinationstherapie mit Sulfonamiden bei bakteriellen Infektionen, v.a. mit gramnegativen Erregern. Durch den gleichzeitigen Einsatz kommt es zu einem Synergismus, der geringere Resistenzentwicklung und eine Spektrumserweiterung beinhaltet.
  • Gebräuchliche Kombinationen in der antibakteriellen Therapie sind Cotrimoxazol, Clotrimazin und Cotetroxazin. Außerdem wird die Kombination Sulfadoxin + Pyrimethamin bei Malaria angewendet.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Knochenmarksdepression (selten)

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Wirkung

  • Bakteriostatisch bei (nicht empfohlener) Monotherapie
  • Bakterizid in Kombination mit Sulfonamiden

Wirkmechanismus

  • Wie im Namen schon deutlich wird, wirken DHF-Reduktasehemmer über eine Hemmung des Enzyms Dihydrofolsäurereduktase. Dadurch wird die für das Bakterium essentielle Tetrahydrofolsäuresynthese behindert bzw. - bei ausreichender Wirkstoffkonzentration - verhindert.
    • Die menschliche Dihydrofolsäurereduktase ist erheblich (um etwa Faktor 100000) weniger empfindlich, weshalb die Nebenwirkung einer Knochenmarksdepression nur selten ist.

Bemerkungen

  • Resistenzen gegen DHF-Reduktasehemmer beruhen meist auf einer Punktmutation in der bakteriellen Dihydrofolsäurereduktase, bei der Phenylalanin durch Tyrosin ausgetauscht ist, wodurch die Affinität der Substanz zum Enzym zu stark abgesenkt wird.
  • Neuere Substanzen wie Iclaprim sind hier weniger empfindlich, da sie von Anfang an eine höhere Affinität zum Enzym haben.

Pharmakokinetik

  • Oral verfügbar

Bemerkungen

  • Ein optimaler Synergismus ergibt sich bei der Anwendung eines Verhältnis von DHF-Reduktasehemmer zu Sulfonamid von 1 zu 5.

Beispiele

Substanzen

 

www.BDsoft.de
pharm@zie
-
Bücher zum Thema Pharmazie bei Amazon