Cotrimoxazol

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Gelegentlich

  • Allergische Reaktionen wie Exantheme, Purpura, Photodermatosen, Erythema nodosum, Arzneimittelfieber
  • Gastrointestinale Störungen (Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit)
  • Geschmacksstörungen
  • Glossitis, Gingivitis, Stomatitis
  • Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen
  • Thrombophlebitiden (nur bei i.v.-Anwendung)

Selten

Sehr selten

  • Transitorische Myopie

Einzelfälle (vermehrt bei hochdosierter Therapie)

  • Allergische pulmonale Reaktionen wie Lungeninfiltrate, interstitielle und eosinophile Pneumonie, respiratorische Insuffizienz
  • Akute interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen
  • Akute Pankreatitis
  • Akute Psychose, Halluzinationen, Ataxie, periphere Neuritiden
  • Anstieg von Transaminasen, Bilirubin, Kreatinin, Harnstoff
  • Aseptische Meningitis
  • Blutbildveränderungen mit Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Agranulozytose, aplastischer Anämie, akuter hämolytischer Anämie, akuter megaloblastischer Anämie
  • Dysdiadochokinese
  • Hypoglykämie
  • Kristallurie (insbesondere bei kachektischen Patienten)
  • Lebernekrosen (fokal oder diffus)
  • Metabolische Azidose
  • Petechiale Hautblutungen
  • Pseudosepsis

Bei längerer Anwendung (> 1 Monat) möglich

Bemerkungen

  • Ernste und lebensbedrohliche Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren (über 60 Jahre alten) Patienten, sowie der Anwendung von sehr hohen Dosierungen, wie sie in der Akuttherapie der Pneumocystis-Pneumonie eingesetzt werden, auf. Hier sollten mindestens dreimal wöchentliche Kontrollen des Blutbildes, der Elektrolyte und Nierenfunktionsparameter sowie der Transaminasen durchgeführt werden. Im Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems und kutanen Nebenwirkungen sind Todesfälle berichtet worden.
  • Sofern möglich, senkt eine einschleichende Dosierung das Risiko allergischer Reaktionen auf Cotrimoxazol deutlich.
    • Sollten bei einer vorhergehenden Therapie im Rahmen der Behandlung der Pneumocystis-Pneumonie allergische Reaktionen aufgetreten sein, so kann nach etwa 8 Wochen eine langsame einschleichende Therapie mit Cotrimoxazol erneut versucht werden. Bei vielen Patienten tritt so keine erneute Arzneimittelallergie auf.

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 960 - 1920 mg
Einzeldosis 480 - 960 mg

Anwendungshinweise

  • Zweimal täglich im Abstand von 12 h einzunehmen!

Bemerkungen

  • Verschreibungspflichtig

Handelsnamen

  • Cotrim [...], Cotrimoxazol [...]

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Wirktyp

  • Bakteriostatisch, bei empfindlichen Erregern bakterizid

Wirkungen

  • Cotrimoxazol vereint die nur bakteriostatischen Wirkungen von Sulfamethoxazol und Trimethoprim. Aufgrund der ähnlichen Angriffspunkte im bakteriellen Folsäurestoffwechsel kommt zu einem synergistischen Effekt, der zu einer bakteriziden Wirkung führen kann.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit > 95 %
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)

(Sulfamethoxazol) 9 - 11 h
(Trimethoprim) 10 - 11 h

tmax  
Plasmaproteinbindung  

Chemie

Strukturformeln

Trimethoprim (1 Teil) Sulfamethoxazol (5 Teile)

Bemerkungen


Analytik

IR-Spektrum

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