β-Adrenozeptor-Antagonisten-induziertes Asthma
Definition
Bemerkungen
- Die Bronchokonstriktion des
akuten Asthmaanfalls kommt beim β-Adrenozeptor-Antagonisten-induzierten Asthma wahrscheinlich weniger durch einen direkt
durch Hemmung der
β2-Adrenozeptoren auf der glatten Muskulatur vermittelten
Effekt zustande, als durch eine Beeinflussung der cholinergen
Neurotransmission.
- Für diese These spricht, dass bereits sehr niedrige, subtherapeutische
Konzentrationen weitgehend kardioselektiver
β-Adrenozeptor-Antagonisten (β1-Adrenozeptor-Antagonisten) von Asthmatikern
schlecht vertragen werden, und dass sich die ausgelösten
Symptome durch die
Gabe von
m-Cholinozeptor-Antagonisten meist schnell und gut aufheben lassen.
- Folgender Mechanismus wird vermutet:
- Inhibitorische
β2-Adrenozeptoren auf präsynaptischen Nervenenden im Bereich parasympathischer Ganglien
bzw. postganglionärer Neurone hemmen normalerweise die Freisetzung von
Acetylcholin aus den
Nervenenden.
- Werden diese Heterorezeptoren nun durch einen
β-Adrenozeptor-Antagonisten besetzt, so kommt es
aufgrund der wegfallenden Hemmung zu einer erhöhten Freisetzung von
Acetylcholin.
- Beim Gesunden bleibt dieser Anstieg der Acetylcholin-Konzentration ohne
Auswirkungen, da das freigesetzte
Acetylcholin nun über
M2-Rezeptoren
negativ auf die weitere Freisetzung von
Acetylcholin wirkt.
- Durch einen Defekt dieses Rückkopplungsmechanismus beim Asthmatiker
steigt bei diesem die Acetylcholin-Konzentration im synaptischen Spalt
weiter an. Das freigesetzte Acetylcholin wirkt nun über
M3-Rezeptoren
an der glatten Muskulatur bronchokonstriktorisch.
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