Nausea
Synonym
Definition
- Vom griechischen Nauteia (Seekrankheit)
abgeleiteter Begriff für ein "unangenehmes Gefühl in der Magengegend
mit Brechreiz".
- An der Entstehung von Übelkeit können sowohl das zentrale als auch das
vegetative Nervensystem beteiligt sein.
- Das sogenannte "Brechzentrum" befindet sich in der Medulla
oblongata.
Therapie
- Die Therapie der Übelkeit erfolgt in erster Linie symptomatisch, wobei
der Einsatz von Antiemetika
im Vordergrund steht. In bestimmten Situationen können auch ältere, nicht
selektive Antihistaminika (v.a. bei Reiseübelkeit) oder Neuroleptika (bei
psychischen Erkrankungen) indiziert sein.
- In Ingwer und Fenchel bestehen zwei pflanzliche Alternativen mit einer
den eingesetzten Antihistaminika ähnlichen Potenz.
- Einige Studien berichten über gute Erfolge mit dem Akupunkturpunkt P6
(Nei-Guan) zwischen den Beugesehnen des M. palmaris longus und M.
flexor carpi radialis longus 3 bis 4 cm proximal des Handgelenks.
- Lässt sich die Ursache der Übelkeit auf eine bestimmte Grunderkrankung
zurückführen, so ist diese zu therapieren. Bekannte Übelkeit auslösende
Faktoren sollten gemieden werden.
Bemerkungen
- Übelkeit tritt vor allem als physiologische Schutzfunktion nach der
Aufnahme von Schadstoffen oder als Symptom einer Krankheit auf. Im
erstgenannten Fall, der z.B. nach Aufnahme verdorbener Lebensmittel
vorliegen kann, verschwindet sie häufig nachdem das auslösende Agens
erbrochen wurde.
- Bei den Erkrankungen, die Übelkeit als Symptom zeigen können, sind v.a.
psychische Störungen (z.B. starke Angst) und Krankheiten des
Magen-Darm-Traktes, des Gehirns, des Herzens, der Nieren, der Leber und der
Bauchspeicheldrüse zu nennen.
- Daneben können auch starke Schmerzen, Schock und ungewohnte Reize auf das
Gleichgewichtsorgan z.B. auf Schiffen oder in Flugzeugen Übelkeit und
Erbrechen hervorrufen. Auch im ersten Trimenon einer Schwangerschaft kommt
es häufig zu vermehrten Übelkeitszuständen.
- Zahlreiche Medikamente können Übelkeit und Erbrechen als unerwünschte
Arzneimittelwirkung zeigen, typisch ist sie z.B. für Zytostatika.
- Das sogenannte "postoperative nausea and vomiting", also
Übelkeit und Erbrechen nach Operationen, entsteht als Folge der Narkose. Je
nach angewendetem Narkoseverfahren sind bis zu 30 % der Patienten betroffen,
wobei hier eine Häufung beim Einsatz bestimmter Inhalationsnarkotika
festzustellen ist.
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