Neuroleptika
Synonyme
- Antipsychotika, Major Tranquilizer,
Neuroplegika, Psycholeptika
Übersicht
Medizin
Typ
Definition
Indikationen
Allgemein
- Angst- und Spannungszustände
- Neuroleptika werden hierbei in einer Dosierung unterhalb der
neuroleptischen Schwelle eingesetzt.
- Aufgrund der zu erwartenden Nebenwirkungen sollte hier jedoch besser
auf Tranquilizer wie Benzodiazepine
ausgewichen werden, bei denen jedoch ihr Abhängigkeitspotential zu
beachten ist.
- Narkoseprämedikation, Neuroleptanalgesie
- Übelkeit, Erbrechen
- Alkoholentzugssyndrom
Schwache Neuroleptika
- Psychomotorische Erregtheit, ängstliche Agitiertheit
Mittelstarke Neuroleptika
Starke und sehr starke Neuroleptika
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
- Vergiftungen mit zentral dämpfenden Pharmaka oder Ethanol.
Relative Kontraindikationen
Bemerkungen
Pharmakologie
Einteilung
- Nach diversen medizinischen und pharmakologischen Gesichtspunkten erfolgt
häufig eine Einteilung in:
- Diese Einteilung lässt sich weder an bestimmten chemischen
Substanzklassen festmachen, noch an bestimmten pharmakologischen
Eigenschaften. Auch eine auf therapeutischen Effekten beruhende Abgrenzung
ist schwierig.
Anwendung
- Die Dosierung erfolgt individuell.
- Bei längerer Behandlung, vor allem mit starken und sehr starken
Neuroleptika, kann die Ansprechbarkeit auf das Neuroleptikum zunehmen; die
Schwellendosis sinkt.
- Bei klassischen Neuroleptika (tricyclische
Neuroleptika, Butyrophenone,
Diphenylbutylpiperidine)
entspricht die Schwellendosis nicht nur der Dosis, die für das
Auftreten eines über eine Sedierung hinausgehenden, antipsychotischen
Effekts notwendig ist, sondern auch der Dosis, bei der erste
Veränderungen der Feinmotorik, z.B. der Handschrift erkennbar werden.
- In einem solchen Fall ist eine Dosisreduktion zur Vermeidung stärkerer
extrapyramidaler Nebenwirkungen erforderlich.
Wirkungen
- Antipsychotisch
- Neuroleptika dämpfen psychomotorische Erregungszustände und
verringern affektive Spannungen, Angst und Trugwahrnehmungen.
- Dem Patienten ermöglicht dies eine Distanzierung von seiner Psychose,
die er nun selbst als krankhaft erkennen kann.
- Die Dauer eines psychotischen Schubs kann durch die Gabe von
Neuroleptika meist nicht wesentlich verkürzt werden, allerdings wird
der Zustand für den Patienten vielfach weniger quälend. Die Betreuung
bzw. der Umgang mit dem Patienten wird erleichtert.
- Neuroleptika wirken außerdem rezidivprophylaktisch.
- Sedierung, vegetative Dämpfung
- Die Ausprägung der sedierenden und zentral dämpfenden Wirkungen sind
stark unterschiedlich.
- Allgemein sinkt mit steigender neuroleptischer Potenz die vegetative und
sedierende Wirkung, während die antipsychotische und extrapyramidale
Wirkung ansteigt.
Wirkmechanismen
- Der genaue Wirkmechanismus der Neuroleptika ist noch weitgehend
unklar.
- Das als Neuroleptikum obsolete Reserpin
führte über eine Aufhebung der Speicherfähigkeit für Monoamine zu
einer Verarmung der neuronalen Speichervesikel mit diesen
Neurotransmittern.
- Die heute verwendeten Neuroleptika wirken hingegen über eine Blockade
prä- und postsynaptischer Dopamin-Rezeptoren.
- Klassische Neuroleptika vom Typ der tricyclischen
Neuroleptika blockieren D1- und D2-Rezeptoren etwa
gleich stark.
- Butyrophenone und Diphenylbutylpiperidine
zeigen eine vorrangige Blockade von D2-Rezeptoren.
- Bei den sogenannten "atypischen
Neuroleptika" treten verschiedene Effekte auf:
- Bei Risperidon
überwiegend eine Blockade von D2-Rezeptoren.
- Bei Sulpirid eine
ausschließliche Blockade von D2-Rezeptoren.
- Bei Clozapin eine nur geringe Affinität zu D2-Rezeptoren, dafür ist die
Affinität zu D4-Rezeptoren sehr ausgeprägt.
- D4-Rezeptoren werden bei Schizophrenien
teilweise besonders stark exprimiert.
- Neben der Hemmung von Dopamin-Rezeptoren
zeigen die meisten Neuroleptika auch - unterschiedlich stark ausgeprägte -
antagonistische Wirkungen an α1-,
5-HT2-, M-
und H1-Rezeptoren.
Bemerkungen
- Bezogen auf die Wirkstärke von Chlorpromazin
werden Neuroleptika in schwache, mittelstarke, starke und sehr starke
Neuroleptika eingeteilt.
Intoxikation
- Schwere Störungen des extrapyramidal-motorischen Systems
- Mundtrockenheit
- Mydriasis
- Hypotonie,
orthostatische Regulationsstörungen
- Tachykardie
- Krampfanfälle
Therapie
Chemie
Substanzklassen
Beispiele
Substanzen
"Klassische (typische) Neuroleptika"
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