Neuroleptanalgesie
Definition
  - Als Neuroleptanalgesie bezeichnet man ein Verfahren zur Anästhesie,
    bei dem gleichzeitig ein Neuroleptikum
    und ein stark wirksames Analgetikum
    appliziert werden. Dem Patienten werden somit die Schmerzen und die Angst
    genommen. Eine Sedierung tritt ebenfalls auf; Schlaf ist jedoch nicht immer
    gegeben.
 
 
Bemerkungen
  - Größere chirurgische Eingriffe können nicht unter einer
    Neuroleptanalgesie durchgeführt werden, da dazu Analgesie und
    Reflexdämpfung nicht stark genug ausgeprägt sind. Für endoskopische
    Eingriffe reicht sie jedoch aus.
 
  - Zusätzlich zum Analgetikum
    und Neuroleptikum
    können auch periphere
    Muskelrelaxantien eingesetzt werden. Eine Bewusstlosigkeit lässt sich
    durch Gabe von Distickstoffmonoxid
    erreichen.
 
  - Der Einsatz von Opioid-Analgetika
    mit ihren atemdepressiven Nebenwirkungen, macht eine künstliche Beatmung
    erforderlich. Eine Überwachung der Atemfunktion ist auch in der
    postoperativen Phase zunächst nötig.
 
 
Vorteile
  - Geringe Einflüsse auf Herzleistung und -frequenz
 
  - Nur geringe Dämpfung des vegetativen Nervensystems
 
  - Erwachen ohne Desorientiertheit
 
  - Gewährleistung einer postoperativen Analgesie
 
  - Antidot gegen
    Überdosierung des Opioid-Analgetikums
    vorhanden
 
 
Indikationen
  - Operationen, bei denen der Kontakt zum Patienten erforderlich ist
 
  - Patienten mit sehr labilem Kreislauf
 
  - Bei alten Menschen
 
  - Zusammen mit Distickstoffoxid in der neuro- und kardiochirurgischen
    Anästhesie
 
  - Bei Allergie gegenüber Injektionsnarkotika
 
  - Bei Lebererkrankungen
 
 
 
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