Thioridazin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Chronische Formen schizophrener und anderer Psychosen, bei denen
psychomotorische Unruhe und Erregungszustände im Vordergrund stehen
- Insbesondere als Alternative oder Komedikation, wenn andere
Standardtherapeutika nicht ausreichend wirksam sind.
- Melleretten, Melleril, Thioridazin [...]
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkungsmechanismen
- Thioridazin blockiert postsynaptische mesolimbische
D1- und
D2-Rezeptoren.
Es unterdrückt über
α-Adrenozeptoren vermittelte Effekte und
vermindert die Freisetzung von Hormonen aus dem Hypothalamus und der
Hypophyse.
- Man vermutet zudem eine hemmende Wirkung auf das retikulare
Aktivierungssystem und darüber eine Beeinflussung des Grundumsatzes, der
Körpertemperatur, der Wachsamkeit, des Gefäßtonus und des Brechzentrums.
- Nach peroraler Aufnahme werden etwa 60 % der Substanz aus dem
Gastrointestinaltrakt resorbiert.
- Die Substanz wird hepatisch, v.a. über CYP2D6, metabolisiert.
LD50 |
(Ratte, p.o.) 956 - 1034 mg/kg |
Bemerkungen
- Thioridazin wirkt in klinischen Konzentrationen auch bakterizid gegen
multiresistente Stämme von Mycobacterium tuberculosis und MRSA.
Chemie
Strukturformel
C21H26N2S2
IUPAC
- (RS)-10-[2-(1-Methyl-2-piperidyl)ethyl]-2-(methylthio)phenothiazin
CAS-Nummer
Eigenschaften
Bemerkungen
- Das Ringsystem wird nach der Ausnahmeregel für Phenothiazin
beziffert!
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