Trapidil

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Ischämische Herzkrankheit

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Gelegentlich

  • Gastrointestinale Störungen (Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Diarrhoe)
  • Erhöhung der Leberenzyme (reversibel, insbesondere GPT und GOT)
  • Allergische Hautreaktionen
  • Anorexie
  • Kopfschmerzen, Schwindel

Selten

  • Flush
  • Orthostatische Dysregulation

Bemerkungen

  • Die Nebenwirkungen treten meist nur zu Beginn der Behandlung auf.

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 400 - 600 mg
Einzeldosis 200 mg

Anwendungshinweise

  • Zwei- bis dreimal täglich 200 mg, vorzugsweise nach einer Mahlzeit.

Patientenhinweise

Bemerkungen

  • Zunächst angenommene positive Effekte auf das Restenoserisiko nach einer Angioplastie konnten in späteren Studien nicht bestätigt werden.

Handelsnamen

  • Rocornal

Pharmakologie

Typ

Pharmakologie

Wirkmechanismen

  • Trapidil aktiviert die Proteinkinase A und bewirkt damit eine selektive Phosphorylierung bestimmter zellulärer Proteine, zu denen auch zentrale Signalproteine gehören.
  • Erst in höheren Konzentrationen, die z.T. über dem therapeutischen Bereich liegen, treten durch eine nicht-selektive Hemmung der Phosphodiesterasen Typ 1 - 4 (PDE-1 - PDE-4) zusätzliche vasodilatierende, positiv inotrope und chronotrope Effekte sowie eine Thrombozytenaggregationshemmung auf.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) ca. 2,4 h
tmax  
Plasmaproteinbindung (PB)  
Verteilungsvolumen (VApp)  

Metabolisierung

  • Trapidil wird in der Leber vorrangig zu Desethyltrapidil metabolisiert.

Exkretion

  • Die Ausscheidung erfolgt praktisch vollständig renal.

Toxikologie

LD50 (Ratte, p.o.) 235 mg/kg
(Maus, i.p.) 155 mg/kg
Pregnancy category  

Geschichtliches

  • Trapidil wurde 1964 im Hydrierwerk Rodleben (DDR) erstmals synthetisiert, anschließend am Institut für Pharmakologie der Universität Halle-Wittenberg untersucht und schließlich 1971 in der DDR zugelassen.
  • Lizenzen für den Vertrieb u.a. in Japan (Zulassung 1979) und Italien folgten. Damit ist Trapidil einer der wenigen Wirkstoffe aus der pharmakologischen Forschung der DDR, der auch im "Westen" eingesetzt wurde.
  • Die "gesamtdeutsche" Zulassung erfolgte 1992.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C10H15N5

Molekülmasse

  • 205,26

IUPAC

  • 7-Diethylamino-5-methyl-[1.2.4]triazolo[1,5-a]pyrimidin

CAS-Nummer

  • 15421-84-8

Eigenschaften

Schmelzpunkt 98 - 99 °C
Dichte 1,2 g/cm3
pKS 2,79

Sonstige Eigenschaften


Analytik

IR-Spektrum

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