Quecksilberacetatmethode

Titrationsverfahren im Rahmen der Titration in wasserfreiem Medium, durch das auch Halogenid-Ionen als schwache Basen bestimmbar werden.

Halogenid-Ionen, wie Chlorid oder Bromid, können nicht direkt im Rahmen der Titration in wasserfreiem Medium als schwache Base bestimmt werden.
Durch Zugabe von Quecksilber(II)-acetat kann das Halogenid-Ion jedoch quantitativ in undissoziiertes Quecksilber(II)-halogenid überführt werden, wobei Acetat entsteht.
Das entstandene Acetat kann nun problemlos titriert werden.
Die dazu verwendeten Acetacidium-Ionen entstehen durch Protonierung der Essigsäure durch Perchlorsäure.
Nachteilig an der Methode ist die hohe Umweltbelastung durch das verwendete Quecksilber. Außerdem wird nur das Anion des Arzneistoffs erfasst, nicht der eigentliche Arzneistoff selbst.
Alternative Methoden stehen für viele Arzneistoffe zur Verfügung.

Indikation mit Hilfe von pH-Indikatoren oder besser potentiometrisch mit Hilfe einer Glaselektrode.
Die verwendeten Indikatoren dürfen erst bei einem Überschuss an Perchlorsäure, bzw. der von ihr gebildeten Acetacidium-Ionen, umschlagen, müssen also einen extrem sauren Umschlagspunkt aufweisen. Diese Bedingungen erfüllen z.B. Kristallviolett oder Naphtholbenzein.

Beispiele