Lysozym
Synonym
Übersicht
Pharmakologie
Bemerkungen
Physiologie
Bemerkungen
- Lysozym kommt beim Menschen z.B. in der Tränenflüssigkeit, dem Nasen-
und Darmsekret, im Blutplasma,
in der Muttermilch sowie hochkonzentriert in neutrophilen
Granulozyten vor.
Chemie
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Geruchloses, weißes kristallines Pulver mit leicht süßem Geschmack.
- Löslich in Wasser, unlöslich in Aceton und Ethanol.
Bemerkungen
- Die obigen Angaben beziehen sich auf humanes Lysozym. Dieses besteht aus
einer Kette mit 129 Aminosäuren
und 4 Disulfidbrücken.
- Andere Lysozyme weichen in ihrer Aminosäurestruktur vom humanen Lysozym
ab, zeigen jedoch gleiche Wirkungen.
- So bestehen die Lysozyme der Bakteriophagen
aus 157 oder 164 Aminosäuren
und stellen entweder Endoacetylmuramidasen oder Endoacetylglucosamidasen
dar. Ihre Molekülmassen reichen von etwa 14.200 - 14.600 Da.
- Das im Hühnereiweiß enthaltene Lysozym besteht, analog zum humanen, aus
129 Aminosäuren. Die Molekülmasse beträgt jedoch 14.313 Da, der
isoelektrische Punkt liegt im Bereich von pH 10,7 - 11,0.
- Somit ist Lysozym ein basisches Protein, das bei physiologischen pH-Werten
positiv geladen ist.
- Lysozym hat eine annähernd eiförmige Tertiärstruktur.
Es ist aus zwei durch eine lange α-Helix
verbundenen Domänen aufgebaut. Das aktive Zentrum befindet sich zwischen
diesen Domänen.
- Die N-terminale Domäne besteht aus den Aminosäureresten 40 - 88.
Diese bilden überwiegend β-Faltblatt-
und nur einige α-Helix-Strukturen.
- Die C-terminale Domäne enthält die Aminosäurereste 1 - 39 und 89
- 129. In diesem Bereich überwiegen α-Helix-Strukturen.
- Das Protein ist so gefaltet, dass es nahezu alle polaren Gruppen an seiner
Oberfläche präsentiert, während die hydrophoben Bereich nach innen
gerichtet sind.
- Bei Konformationsänderungen verschieben sich die beiden Domänen relativ
zueinander, wobei die Verbindung als "Scharnier" dient. Die
Bewegung der beiden Domänen erfolgt kooperativ und führt zu relativ
großen Veränderungen der Tertiärstruktur,
so dass zum einen nun das Substrat gut gebunden werden kann und zum anderen
die Katalyse in einem geeigneten Umfeld stattfinden kann.
Biologie
Definition
- Als Lysozym bezeichnet man ein spezielles Enzym,
das spezifisch Murein durch Hydrolyse der β-1,4-glykosidischen
Bindung zwischen N-Acetylglukosamin (NAG) und N-Acetylmuraminsäure
(NAM) spaltet und dadurch bakterizid auf grampositive Bakterien
wirkt.
Bemerkungen
- Lysozym ist ein in der Natur sehr häufig vorkommendes Enzym.
- Es gehört zu den Hydrolasen, genauer zu den Glykosidasen.
- Lysozym findet sich in Pflanzen, (höheren) Tieren, aber auch in Bakteriophagen.
Auch Hühnereiweiß enthält Lysozym.
- Aus Hühnerweiß wird auch der Großteil des technisch eingesetzten
Lysozyms gewonnen.
- Etwa 3,5 % der Gesamtproteinmenge des Hühnereiweißes bestehen aus
Lysozym.
- Lysozym ist eine Hydrolase, genauer eine Glykosidase.
Technologie
Typ
Bemerkungen
- Enzym, das die Zellwände
grampositiver Bakterien aufzulösen und so das Wachstum und die Vermehrung
dieser Mikroorganismen verhindern kann.
- Lysozym kommt auch in Reinigungslösungen für Kontaktlinsen zu Anwendung.
Daneben wird es als konservierender Bestandteil von Augentropfen eingesetzt
und aufgrund seiner bakteriziden Wirkung in Lutschpastillen bei
Halsschmerzen.
- In "Folgemilchen" kann Lysozym zugesetzt werden, um diese
stärker an die Zusammensetzung der Muttermilch anzugleichen, da diese einen
höheren Lysozymgehalt aufweist als Kuhmilch.
- Es wird aus Hühnereiweiß gewonnen und kommt natürlich in fast allen
Körperflüssigkeiten vor.
- Hühnerei-Allergiker sollten berücksichtigen, dass eine Deklaration
nicht immer erforderlich ist.
- Über Enzyme können zudem
zahlreiche andere Stoffe deklarationsfrei in Lebensmittel eingeschleppt
werden.
E-Nummer
Bewertung
- (Weitgehend) Unbedenklich
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