α-Glucosidase-Hemmstoffe

Medizin

Als Mono- oder Kombitherapeutika einsetzbar, meist jedoch als Monotherapie (auch in Kombination mit Diät) nicht ausreichend.
Aufgrund ihres die Resorption von Kohlenhydraten behindernden Wirkmechanismus wirken α-Glucosidase-Hemmstoffe vor allem bei zeitnaher Kohlenhydrataufnahme antihyperglykämisch.
Sie selbst weisen keine Gefahr der Auslösung einer Hypoglykämie durch erhöhte Insulinsekretion auf, was häufig als großer Vorteil dargestellt wird. Zu Bedenken bleibt jedoch, dass sie meist mit anderen oralen Antidiabetika kombiniert werden müssen, um therapeutisch relevante Effekte zu erzielen. Die Dosierung der anderen Antidiabetika kann durch den parallelen Einsatz gesenkt werden, ihre Gefahr zur Auslösung von Hyperglykämien bleibt jedoch bestehen...
Bei Hypoglykämien unter der Therapie mit α-Glucosidase-Hemmstoffen, sollte aufgrund der verringerten Resorptionsfähigkeit für andere Kohlenhydrate direkt Traubenzucker (Glucose) eingesetzt werden.

α-Glucosidase-Hemmstoffe blockieren die enzymatische Spaltung von Oligo- und Disacchariden zu resorbierbaren Monosacchariden durch Glucosidasen im Bürstensaum des Dünndarms.
Gehemmt werden vor allem die Glucoamylase, die Saccharase und die Maltase. Wobei das Ausmaß der Hemmung in der gleichen Reihenfolge abnimmt.
Der Abbau von Stärke und Saccharose wird verlangsamt, die Resorption von Zuckern wird verzögert und vermindert.
Somit kommt es zu einer Senkung der postprandialen Blutspiegel von Glucose.
Die verminderte Anflutung von Glucose nach der Nahrungsaufnahme ermöglicht es den noch intakten B-Zellen der Pankreas mit ihrer noch vorhandenen Insulinproduktion die Blutglucosekonzentration eher im physiologischen Bereich zu halten.

Die Wirkung der Substanzen wird oft überschätzt. Dies liegt nicht zuletzt an fehlerhaften Studien...