Makrophagen

Synonyme

  • Adhärente Zellen
  • Akzessorische Zellen
  • A-Zellen

Definition

  • Zu Phago- und Pinozytose großer Partikel (Bakterien u.a. Mikroorganismen, Fremdkörper, Zelltrümmer, polymerisierte lösliche Moleküle u.a.) und deren Elimination oder Speicherung befähigte, amöboid bewegliche mononukleäre Zellen des Monozyten-Makrophagen-Systems.

Bemerkungen

  • Makrophagen stammen (wie die neutrophilen Granulozyten) von einer gemeinsamen myeloischen Stammzelle (Monoblast, Promonozyt) ab.
  • Nach ihrer Ausreifung im Knochenmark zirkulieren sie 1 - 3 Tage als Monozyten im Blut, bevor sie in verschiedene Gewebe einwandern und sich dort zu ortsständigen gewebetypischen Makrophagen differenzieren.
  • Reife Makrophagen sind größer als Monozyten (Ø 12 - 30 µm), besitzen reichlich Zytoplasma, das zahlreiche endozytotische Vesikel und Lysosomen enthält sowie einen kleinen eingebuchteten Zellkern.
  • Makrophagen besitzen die höchste Phagozytoseleistung aller Körperzellen.
  • Sie sind Bestandteil des Monozyten-Makrophagen-Systems.
  • Ihre mikrobizide Potenz (Abtötung phagozytierter Mikroorganismen mit Hilfe des oxidativen Metabolismus und lysosomaler Enzyme) und (antitumoröse) Zytotoxizität ist nach Aktivierung (z.B. durch bakterielle Stoffwechselprodukte, Lymphokine u.a. Zytokine) besonders ausgeprägt. Auf ihrer Oberfläche tragen sie dazu verschiedene Rezeptoren.
  • Allerdings suchen Makrophagen auch selbständig nach Fremdkörpern.
  • Angelockt werden sie durch Chemotaxis, die dafür notwendigen Zytokine werden von T-Lymphozyten abgegeben.
  • Nach der Phagozytose sterben die Makrophagen nicht ab, sondern bringen charakteristische Stücke des Fremdkörpers an ihre Oberfläche. Dies wird als Antigenpräsentation bezeichnet.
    • Diese Antigenpräsentation ist zur Aktivierung der T-Lymphozyten erforderlich.
  • Makrophagen können mehrere Monate alt werden.
  • Sie stellen die zweite Verteidigungslinie des Körpers dar, da sie meist erst nach den Mikrophagen am Entzündungsort eintreffen.
  • Makrophagen synthetisieren eine Vielzahl von Substanzen, die sie z.T. kontinuierlich, nach Phagozytose oder im aktivierten Zustand sezernieren.
  • Hierzu gehören Enzyme (z.B. Kollagenase, Elastase, Hyaluronidase, lysosomale Proteasen, Lysozym) u.a. an Entzündungen. und unspezifischen Abwehrmechanismen beteiligte Proteine (z.B. Prostaglandine, die Komplementproteine C1 - C5, Interleukin 1, endogenes Pyrogen), Faktoren, die die Funktion anderer Zellen bzw. Zellsysteme modulieren (z.B. mitogenes Protein, koloniestimulierende Faktoren, fibroblastenstimulierender Faktor, Tumor-Nekrose-Faktor), sowie Blutgerinnungsfaktoren.

Funktion

  • Induktion und Regulation von Entzündungen, Gewebereorganisation und Organheilung.
  • Immuninduktion und Stimulation von Lymphozyten (Interaktion mit B- u. T-Lymphozyten in der Anfangsphase der Immunantwort als Antigen-verarbeitende und Antigen-präsentierende Zellen).
  • Als mikrobizide, zytotoxische (antitumoröse) und Entzündungszellen mit zentraler Bedeutung für die zellvermittelte Immunität.

Gewebetypische Ausdifferenzierungen


 

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