Prostaglandine (PG)
Übersicht
Medizin
Therapeutische Anwendung
- Wegen ihrer Wirkung auf die Uterus- und Gefäßmuskulatur werden
natürliche und synthetische Vertreter der Gruppen PGE und PGF als
Arzneistoffe eingesetzt.
- PGE1 (Alprostadil)
und sein Derivat Gemeprost
- PGE2 (Dinoproston)
und sein Derivat Sulproston
- PGF2α (Dinoprost) und sein
Derivat Latanoprost.
Physiologie
Typ
Freisetzung
- Die Freisetzung der Prostaglandine wird neuronal (z.B. durch Noradrenalin;
Prostaglandine hemmen ihrerseits die Noradrenalinfreisetzung aus adrenergen
Neuronen) durch verschiedene Mediatoren (z.B. Histamin)
oder durch gastrointestinale Hormone (z.B. Gastrine)
ausgelöst.
- Sie werden erst bei Bedarf über den Cyclooxygenase-Weg aus Arachidonsäure
synthetisiert.
Wirkungen (von therapeutischer Relevanz)
- Beteiligung an Schmerz und Entzündung
- Effekte auf die Säure- und Schleimsekretion im Magen (PGE)
- Antiaggregatorische und vasodilatierende Wirkung (PGI und PGE)
- Uteruskontrahierende Wirkung (PGE und PGF)
- Offenhaltung des Ductus arteriosus
- Prostaglandine werden durch verschiedene intrazelluläre Enzyme,
insbesondere durch die 15-Hydroxyprostaglandin-Dehydrogenase und die Δ13-Reduktase,
rasch inaktiviert
- Die höchsten Prostaglandin-Dehydrogenaseaktivitäten findet man in Lunge,
Milz und Nieren, die höchste
Reduktaseaktivität im Fettgewebe.
- Bereits nach einer einzigen Lungenpassage sind Prostaglandine nicht mehr
im Blut nachweisbar. Die Plasmahalbwertszeit
liegt meist unter 1 min.
- Die bereits nicht mehr aktiven Primärmetaboliten werden wie andere
Fettsäuren durch β-Oxidation weiter abgebaut.
Bemerkungen
- Prostaglandine kommen in allen Organen vor.
- Grundskelett ist die Prostansäure,
eine C20-Säure mit einem Cyclopentanring.
- Sie unterscheiden sich durch Zahl und Stellung der Sauerstoffatome bzw.
durch die Lage der Doppelbindung am Cyclopentanring.
- Physiologisch bzw. pathophysiologisch bedeutsam sind die Prostaglandine
PGD, PGE und PGF.
- Die aus Arachidonsäure
gebildeten Prostaglandine tragen den Index 2, also z.B. PGD2
oder PGE2.
Chemie
Grundstrukturen
Ringstrukturen
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Prostaglandin A |
Prostaglandin B |
Prostaglandin C |
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Prostaglandin D |
Prostaglandin E |
Prostaglandin F |
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Prostaglandin G |
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Prostaglandin H |
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Prostaglandin I |
Beispiele
1er-Serie
2er-Serie
3er-Serie
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