Aspartam
Übersicht
Pharmakologie
Pharmakokinetik
ADI |
(EU) 40 mg/kg
(USA) 50 mg/kg |
Bemerkungen
- Bei empfindlichen Patienten wurden allergische Reaktionen, Kopfschmerzen,
Sehstörungen und Hyperaktivität beobachtet. In einer Studie aus dem Jahr
2005 wurde Aspartam als krebserregend bezeichnet. Hier stehen weitere
Untersuchungen allerdings noch aus.
- Größere Mengen der Substanz haben sicher ein toxikologisches Potential
da es sich um einen Methylester handelt, aus dem durch Hydrolyse des Esters
Methanol entsteht.
- Patienten mit Phenylketonurie, einem angeborenen Enzymdefekt, sollten
Aspartam meiden,
da beim Abbau der Substanz Phenylalanin entsteht.
Geschichtliches
- Aspartam wurde 1965 von James M. Schlatter bei G.D. Searle & Company
erstmals synthetisiert. Eigentlich war man auf der Suche nach einem Mittel
gegen Geschwüre, die Süßungseigenschaften wurden nur zufällig entdeckt.
- Aufgrund toxikologischer Daten, die die Substanz mit einem erhöhten
Krebsrisiko (insbesondere für Hirntumore) bei Ratten in Verbindung
brachten, wurde die Substanz lange Zeit nicht als Süßstoff zugelassen.
- Noch 1980 hatte sich ein Untersuchungsausschuss aus unabhängigen Beratern
bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA gegen eine Zulassung
ausgesprochen, obwohl ein direkter Zusammenhang mit einem erhöhten
Krebsrisiko verneint wurde.
- 1981, unmittelbar nach Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Ronald Reagan
wurde der
Chef der FDA ausgetauscht. Der neue Chef Arthur Hull Hayes veranlasste noch im selben Jahr die Zulassung von Aspartam in Trockenprodukten, wobei er sich auf eine
neue japanische Studie berief.
- Chef von G.D. Searle & Company war zu diesem Zeitpunkt Donald
Rumsfeld, ein nicht nur Parteifreund von Reagan und später für diesen
als Sonderbotschafter im Irak beim damaligen Noch-Freund Saddam Hussein
unterwegs, um diesem Waffen gegen den Iran zu verkaufen...
- 1983 wurde die Zulassung auf die Verwendung in kohlensäurehaltigen Getränken
erweitert. Seit 1993 darf die Substanz in den USA in sonstigen Getränken, Back- und Süßwaren
eingesetzt werden und seit 1996 unterliegt Aspartam in den USA keinen
besonderen Verwendungsbeschränkungen mehr.
- In Deutschland wurde Aspartam am 13. Juni 1990 gemäß der Zusatzstoffzulassungsverordnung zugelassen.
Chemie
Strukturformel
C14H18N2O5
IUPAC
- (S,S)-N-(α-Aspartyl)-phenylalanin-methylester
Eigenschaften
Sonstige Eigenschaften
- Weißes Pulver.
- Löslich in Wasser und den meisten organischen Lösemitteln.
Bemerkungen
- Aspartam ist ein mit Methanol verestertes Dipeptid aus den natürlichen
Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin.
- Die Substanz ist nicht temperaturstabil. Oberhalb von 100 °C ist eine
noch relativ langsame, bei Temperaturen über 150 °C bereits relativ rasche
Zersetzung zu beobachten.
- Das pH-Stabiltätsoptimum liegt bei ca. 4,2 - 4,3. Bei diesen pH-Werten
beträgt die Halbwertszeit etwa 300 Tage, bei pH 7 hingegen nur etwa 1
Woche.
Technologie
Verwendung
Bemerkungen
- Aspartam ist ein synthetischer Süßstoff mit etwa der 140 - 180fachen Süßkraft von
Saccharose.
- Da die Substanz im Körper zu Aminosäuren abgebaut wird, ist sie nicht
kalorienfrei: 1 g Aspartam entspricht etwa 17 kJ (4 kcal).
- Das Süßempfinden setzt bei Aspartam langsamer ein und hält länger an
als bei Saccharose. Um einen stärker an "echten Zucker"
erinnernden Geschmackseindruck zu erreichen, wird Aspartam daher of mit
Acesulfam K kombiniert.
- Aufgrund der freien Aminogruppe kann Aspartam mit Aldehyden Maillard-Reaktionen
eingehen, was nicht nur zu farblichen Veränderungen des Produkts führen
kann.
- Aspartam war bis 1992 patentiert und wurde zeitweise massiv beworben, da
es - anders als Saccharin - keinen bitteren Beigeschmack hat.
E-Nummer
Toxikologische Bewertung
- Fraglich, höhere Dosen sollten vermieden werden
Handelsnamen
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