Clobutinol

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  • Trockener Reizhusten

Kontraindikationen

  • Produktiver Husten
  • Long-QT-Syndrom

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 40 mg
Einzeldosis  

Anwendungshinweise

  • Die Anwendungsdauer sollte 5 - 7 Tage nicht überschreiten.

Handelsnamen

  • Silomat, Stas-Hustenstiller, Tussamed

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

  • Der genaue Wirkmechanismus von Clobutinol ist nicht geklärt. Man weiß allerdings, dass es den Hustenreflex zentral im Hustenzentrum der Medulla oblongata unterbricht.

Pharmakokinetik

HWZElimination  
Bioverfügbarkeit  
tmax  
Plasmaproteinbindung  

Geschichtliches

  • Clobutinol wurde in den 1950er Jahren bei der Dr. Karl Thomae GmbH, die inzwischen ein Teil von Boehringer Ingelheim ist, entwickelt. 1961 wurde die Substanz unter dem Namen Silomat® in Deutschland eingeführt.
  • Die Zulassung ruhte seit dem 31. August 2007 aufgrund einer negativen Nutzen-Risiko-Abschätzung basierend auf Daten einer neuen Studie des Herstellers.
    • Grund waren neue Erkenntnisse über die mögliche Verlängerung des QT-Intervalls, die bereits in therapeutischen Dosierungen an gesunden Probanden nachweisbar war. Das Ausmaß der Verlängerung war dosisabhängig (im Mittel 32 ms bei 240 mg/d und 43 ms bei 480 mg/d).
    • In den seit 1978 aufgezeichneten Nebenwirkungsmeldungen bei der deutschen Zulassungsbehörde zeigt sich diese QT-Problematik jedoch nicht. Berichte zu Torsade de pointes unter Clobutinol liegen hier nicht vor. Hinsichtlich anderer Arrhythmien sind folgende Symptome (in Klammern die Anzahl der Fälle) zu nennen: Bradykardie (1), abnormales EKG (2), Bewusstseinsverlust (3), Palpitationen (1), Synkopen (3), Tachykardie (5). Nur im Fall der Bradykardie weisen die Symptome auf einen direkten Zusammenhang mit einer QT-Verlängerung hin. 
    • Ein Fall von Torsade de pointes wurde jedoch in Frankreich für eine 50jährige Patienten gemeldet. Ein weiterer Fall aus dem Jahr 2004 ist für einen Jungen mit angeborenem Long-QT-Syndrom publiziert. Die Autoren dieser Publikation untersuchten zeigten, dass Clobutinol dosisabhängig bestimmte Ionenkanäle blockiert und folgerten, dass ein arrhythmogenes Potential bei Clobutinol bestehe, das seine Anwendung bei Patienten mit LQT-Syndrom kontraindiziert erscheinen ließe. Aufgrund dieser Publikationen wurde der Hersteller im Rahmen eines Zulassungsverlängerungsverfahrens zur Durchführung neuer Studien aufgefordert, die schließlich zum Ruhen der Zulassung führten.
  • Am 13. Juni 2008 wurde die Zulassung schließlich widerrufen. 

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C14H22ClNO

Molekülmasse

  • 255,784

IUPAC

  • 1-(4-Chlorphenyl)-4-dimethylamino-2,3-dimethylbutan-2-ol

CAS-Nummer

  • 14860-49-2

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

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