Sotalol

Übersicht


Medizin

Typ

Kontraindikationen

  • QT-Zeit-Verlängerung
  • Niereninsuffizienz
  • Elektrolytstörungen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 160 - 480 mg
Einzeldosis 80 - 160 mg

Dosierungshinweise

  • Bei Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung erforderlich.

Bemerkungen

  • In der SWORD-Studie ("Survival With Oral d-sotalol") wurde das reine d-Enantiomer, das als repolarisationsverlängerndes Antiarrhythmikum wirkt, bei Patienten mit einer eingeschränkten Ventrikelfunktion (EF < 40 %) nach Herzinfarkt gegen Placebo getestet. Die Studie wurde aufgrund einer statistisch signifikanten höheren Mortalität in der d-Sotalol-Gruppe abgebrochen.

Handelsnamen

  • CorSotalol, Darob, Favorex, Gilucor, Rentibloc, Sota, Sotalol [...], Sotalex

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

Bemerkungen

  • Sotalol ist als Racemat auf dem Markt. Beide Enantiomere sind pharmakologisch aktiv, allerdings mit unterschiedlichen Wirkungen.
  • d-Sotalol ist praktisch ein reines repolarisationsverlängerndes Antiarrhythmikum, während l-Sotalol als β-Adrenozeptor-Antagonist auftritt.
    • Die Wirkung des l-Enantiomers hinsichtlich seiner Blockadewirkung auf Kaliumkanäle wird teilweise als gleich stark, wie die des d-Enantiomers angegeben. 

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  95 - 100 %
Clearance (CLtot) 120 ml/min
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 7 - 18 h
Ø 15 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  0,15
Plasmaproteinbindung (PB)  0 %
Verteilungsvolumen (Vapp)  1,5 L/kg

Metabolisierung

  • Sotalol wird praktisch nicht metabolisiert.

Exkretion

  • Die Elimination erfolgt renal.

Toxikologie

LD50 (Maus, i.p.) 790 mg/kg 
Pregnancy category B

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C12H20N2O3S

Molekülmasse

  • 272,362

IUPAC

  • (RS)-4'-(1-Hydroxy-2-isopropylaminoethyl)-methansulfonanilid

CAS-Nummer

  • 3930-20-9

Eigenschaften

Schmelzpunkt 206,5 - 207 °C
Löslichkeit (25 °C) 5,51 mg/mL
pKS (pKS1) 8,3
(pKS2) 9,8

Bemerkungen

  • Sotalol unterscheidet sich chemisch von anderen β-Adrenozeptor-Antagonisten durch seine fehlende Phenolether-Struktur. Dies führte bei der Benennung dazu, dass die Substanz nicht die charakteristische "-olol"-Endung der Substanzklasse erhielt.

Sicherheit

Gefahrstoffklasse

Xi

R- und S-Sätze

R-Sätze 36/37/38
S-Sätze 26-36
 

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pharm@zie
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