Alkohole
- Definition
- Verbindungen in denen eine OH-Gruppe an ein nichtaromatisches,
gesättigtes C-Atom ohne weitere Heteroatome gebunden ist. Mehrwertige
Alkohole besitzen mehrere OH-Gruppen an mehreren C-Atomen.
- Die Begriffe "ein-, zwei- oder mehrwertig" (Zahl der
Hydroxylgruppen) dürfen nicht mit den Begriffen "primär, sekundär
oder tertiär" (Art der Hydroxylgruppen) verwechselt werden!
- Die Reaktivität der Alkohole steigt von den primären zu den tertiären
an. Benzyl- oder Allylalkohole reagieren wie tertiäre.
- Darstellungen
- Aus Alkenen
- durch sauer katalysierte Addition von Wasser
- primäre Alkohole aus Ethen
- sekundäre Alkohole aus substituierten Alkenen
- tertiäre Alkohole aus Alkenen mit tert. C-Atom
- Hydroborierung-Oxidation
- prim. Alkohole aus endständigen Alkenen
- Hydroximercurierung-Reduktion
- sek. Alkohole aus Alkenen
- tert. Alkohole aus Alkenen
- Aus Halogenalkanen durch Substitution
- primäre Alkohole aus prim. Halogenalkanen und Hydroxidionen
- sekundäre Alkohole aus sek. Halogenalkanen und Hydroxidionen
- tertiäre Alkohole aus tert. Halogenalkanen und Acetationen, dann
alkalische Hydrolyse
- Aus primären aliphatischen Aminen mit Salpetriger Säure
- Die Salpetrige Säure reagiert mit dem Amin
unter Abspaltung von N2 und H2O zum Alkohol
- Produkte:
- primäre Alkohole aus prim. Aminogruppen an prim. C-Atomen
- sekundäre Alkohole aus prim. Aminogruppen an sek. C-Atomen
- Aus Carbonylverbindungen durch
Reduktion
- Katalytische Hydrierung von Aldehyden und Ketonen
- primäre Alkohole aus Aldehyden und sowie Carbonsäurechloriden
- sekundäre Alkohole aus Ketonen
- Zink/Salzsäure
- primäre Alkohole aus Aldehyden
- sekundäre Alkohole aus Ketonen
- Zink/Natronlauge
- prim. Alkohole aus Aldehyden
- sek. Alkohole aus Ketonen
- Natrium/Ethanol (Bouveault-Blanc-Reduktion)
- prim. Alkohole aus Carbonsäureestern
- Komplexe Hydride
- prim. Alkohole aus Aldehyden
- sek. Alkohole aus Ketonen
- Isopropylalkohol / Aluminium-Isopropylat (Meerwein-Ponndorf-Verley-Reduktion)
- prim. Alkohole aus Aldehyden
- sek. Alkohole aus Ketonen
- Aldoladdition
- sek. Alkohole aus Aldehyden
- tert. Alkohole aus Ketonen
- Grignard-Reaktion
- mit Aldehyden, Formaldehyd, Ketonen
- prim. Alkohole aus Formaldehyd
- sek. Alkohole aus Aldehyden
- tert. Alkohole aus Ketonen
- Mit Estern (Carbon-, Ameisen-, Kohlensäureester, Lactone)
- sek. Alkohole aus Ameisensäureestern
- tert. Alkohole aus Carbonsäuren,
Kohlensäureestern und Lactonen
- Mit Epoxiden
- prim. Alkohole aus Ethylenoxid
- sek. Alkohole aus substituierten Epoxiden
- Reaktionen
- Dehydratisierung zu Alkenen
- Austausch der Hydroxylgruppe gegen Halogene
- Williamsonsche
Ethersynthese
- Etherbildung durch Säurebehandlung
- Bei der Behandlung primärer Alkohole mit konzentrierter
Schwefelsäure entstehen neben Alkenen auch symmetrische Ether.
Die optimale Temperatur für die Bildung der Ether
liegt niedriger, als die für die Bildung der Alkene.
SN2-Reaktion.
- Acetalbildung
- Aldehyde und Ketone reagieren unter Säurekatalyse mit prim. oder
sek. Alkoholen über die Stufe der Halbacetale bzw. Halbketale zu
Acetalen bzw. Ketalen. Wenn es nur um den Schutz der Carbonylgruppe
(vor nachfolgenden Reaktionen) geht,
sollten mehrwertige Alkohole verwendet werden.
- Esterbildung mit Carbonsäuren
- Nucleophile Alkohole können sich an die Carbonylgruppe von Carbonsäuren
addieren, wobei ein instabiles Zwischenprodukt mit zwei
Hydroxylgruppen am C-Atom der ehemaligen Carbonylgruppe entsteht,
das unter Wasserabspaltung zum Ester
zerfällt (vgl. Erlenmeyer-Regel
).
- Um die Rückreaktion zu verhindern, können (neben anderen
Maßnahmen) reaktivere funktionelle Derivate von Carbonsäuren,
z.B. Carbonsäurechloride oder -anhydride verwendet werden.
- Addition an CO2 und Derivate
- mit CO2 oder CS2
- an Isocyanate und Isothiocyanate
- Oxidation zu Aldehyden/Carbonsäuren bzw. Ketonen
- primäre Alkohole -> Aldehyde -> Carbonsäuren
- sekundäre Alkohole -> Ketone
Glykole
- Definition
- Alkohole mit vicinalen Hydroxylgruppen werden Glykole genannt.
- Darstellung
- aus Alkenen mit MnO4-
- aus Alkenen mit Persäuren und Wasser
- aus Aldehyden und Ketonen
- aus Carbonsäureestern
- Reaktionen
- Oxidative Spaltung
- Bestimmte Oxidationsmittel können Glykole zwischen ihren
vicinalen Hydroxylgruppen spalten. Die Produkte erhält man (formal)
indem an die Stelle der gespaltenen C-C-Bindung an jedes entstandene
Molekül eine OH-Gruppe setzt. Die sich ergebenden Verbindung mit
mehreren OH-Gruppen an einem C sind gemäß der Erlenmeyer-Regel
instabil und spalten Wasser ab.
- Criegee-Oxidation
- mit Natriumperiodat (Malaprade)
- mit Kaliumpermanganat
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