Kombinationspräparate
Synonym
Definition
Bemerkungen
Unsinnige Kombinationspräparate
- Pharmakologen sehen Kombinationspräparate meist eher kritisch, wohl auch
weil einige, vor allem freiverkäufliche, Kombinationspräparate wahren
Allzweckwaffen gleichen und Bestandteile gegen nahezu alles enthalten.
- So enthält ein bekanntes Präparat gegen Erkältungen und grippale
Infekte:
- Die sich stellende Frage sollte lauten: Bin ich bereit das Risiko der
Nebenwirkungen aller enthaltenen Arzneistoffe in Kauf zu nehmen, obwohl man
eigentlich nur einen einzelnen Arzneistoff mit dann deutlich günstigerem
Nebenwirkungsrisiko benötigen würde, nur damit die Auswahl bzw. Anwendung meiner Medikation einfacher bzw. bequemer ist?
Sinnvolle Kombinationspräparate
- Dennoch gibt es durchaus Situation in denen Kombinationspräparate auch
pharmakologisch sinnvoll sind. In diesen Fällen müssen folgende
Forderungen erfüllt sein:
- Jeder der enthaltenen Arzneistoffe muss nachweislich zur
therapeutischen Wirkung beitragen.
- Die fixe Kombination muss in der Therapie wirksamer sein, als jeder
der enthaltenen Arzneistoffe allein.
- Die Kombination muss hinsichtlich Dosierung, Dosierungsintervall und
vorgesehener Therapiedauer unbedenklich sein.
- Dazu dürfen nur
Arzneistoffe mit vergleichbaren Halbwertszeiten kombiniert werden, um
Kumulationen in der Langzeitanwendung zu vermeiden.
- Die fixe Kombination muss einem anerkannten, objektiv nachprüfbaren
Zweck dienen, z.B. verbesserte Wirksamkeit, verbesserte Sicherheit oder
Verträglichkeit, vermindertes Missbrauchspotential etc.
- Beispiele für sinnvolle Kombinationen von Arzneistoffen sind
die sogar mit einem eigenen Freinamen bezeichneten
Antibiotika
Cotrimoxazol,
Clotrimazin und
Cotetroxazin. Hier wird die Wirksamkeit der Einzelsubstanzen deutlich
gesteigert.
- Ebenso können Kombinationen von
m-Cholinozeptor-Antagonisten oder
Cromoglicinsäure mit
β2-Adrenozeptor-Agonisten
in der Asthmatherapie von Vorteil sein.
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