Metandienon

Synonym

  • Methandrostenolon

Übersicht


Medizin

Typ

Indikationen

  •  

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Hypertonie
  • Steroidakne
  • Alopezie
  • Gynäkomastie (bei Männern), Hirsutismus (bei Frauen)
  • Zunahme des Unterhautfettgewebes
  • Ödeme
  • Störungen des gonadalen Regelkreises mit nachfolgenden Störungen der Hormon- und Spermienproduktion
  • Leberschäden

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis  
Einzeldosis  

Handelsnamen

  • keine

Pharmakologie

Typ

Pharmakodynamik

  •  

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs)  
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2)  
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB)  
tmax  
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Bemerkungen

  • Die Methylierung der Position 17 des Steroidsystems vermindert dessen Metabolisierung bei der ersten Leberpassage so stark, dass die Substanz auch peroral aufgenommen ausreichend bioverfügbar ist. 
  • Gleichzeitig vermindert die 17α-Methylierung aber auch die Affinität zu Androgenrezeptoren und zum sexualhormonbindenden Globulin (SHGB). Da nur der nicht SHGB-gebundene Anteil der Arzneistoffdosis wirksam ist, ist die Wirkung von Metandienon stärker als die einer gleichen Menge Testosteron.
  • Der erhöhte Anteil an ungebundenem Arzneistoff erhöht auch die Wahrscheinlichkeit zur Aromatisierung der Substanz, was die stärkeren estrogenbedingten Nebenwirkungen erklärt.

Geschichtliches

  • Metandienon wurde erstmals im Jahr 1955 synthetisiert und anschließend von Ciba-Geigy unter dem Handelsnamen Dianabol® auch in Deutschland vermarktet. Ciba-Geigy nahm das Präparat 1982 aus dem Handel. In Deutschland ist es seitdem nicht mehr legal erhältlich. 
  • In Polen (Metanabol®), Russland ("Methandrostenolon") und einigen weiteren Staaten ist es jedoch weiterhin auch legal erhältlich und wird von dort auch illegal wieder in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Besonders in der Bodybuilding-Szene findet die Substanz noch heute relativ breite missbräuchliche Verwendung.

Toxikologie

LD50 (Ratte, i.p.) 425 mg/kg

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C20H28O2

Molekülmasse

  • 300,445

IUPAC

  • 17β-Hydroxy-17α-methylandrosta-1,4-dien-3-on

CAS-Nummer

  • 72-63-9

Eigenschaften

Schmelzpunkt 165 °C
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

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