Riluzol

Übersicht


Medizin

Typ

  • Glutamatantagonist

Indikationen

  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Kontraindikationen

  • Leberfunktionsstörungen mit Transaminaseplasmakonzentrationen dreimal höher als der Normalwert
  • Schwangerschaft, Stillzeit

Arzneimittelinteraktionen

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

  • Asthenie
  • Nausea, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • Erhöhung der Transaminasen
  • Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit
  • Periorale Parästhesie
  • Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem (sehr selten)

Anwendung

Dosierung

Tagesdosis 100 mg
Einzeldosis 50 mg

Handelsnamen

  • Rilutek

Pharmakologie

Typ

  • Glutamatantagonist

Pharmakodynamik

Wirkmechanismen

  • Glutamat scheint als exzitatorischer Neurotransmitter eine wichtige Rolle bei amyotropher Lateralsklerose (ALS)  zu spielen. Bei ALS-Patienten fanden sich erhöhte Glutamatkonzentrationen und Veränderungen an Glutamatrezeptoren und -transportern.
  • Riluzol hemmt präsynaptisch die Ausschüttung von Glutamat. Es hemmt nicht-kompetitiv Rezeptoren für exzitatorische Aminosäuren, inaktiviert spannungsabhängige Natriumkanäle und induziert intrazelluläre neuroprotektive Prozesse (über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren).
  • Direkte Interaktionen mit Glutamatrezeptoren scheinen nicht vorzukommen.

Pharmakokinetik

Bioverfügbarkeit (BVabs) 42 - 78 %
Clearance (CLtot)  
Eliminationshalbwertszeit (t1/2) 9 - 15 h
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0)  
Plasmaproteinbindung (PB) ca. 97 %
tmax 60 - 90 min
Verteilungsvolumen (Vapp)  

Resorption

  • Riluzol wird nach peroraler Applikation rasch resorbiert. Die Einnahme zu sehr fettreicher Nahrung vermindert Geschwindigkeit und Ausmaß der Resorption.

Distribution

  • Riluzol überwindet die Blut-Hirn-Schranke.
  • Im Blut wird die Substanz vor allem an Serumalbumin und Lipoproteine gebunden transportiert.

Metabolisierung

  • Riluzol wird in der Leber von Enzymen des Cytochrom-P450-Systems verstoffwechselt.
  • Wichtigstes metabolisierendes Enzym hierbei ist CYP1A2.

Exkretion

  • Die Ausscheidung unveränderten Riluzols sowie der gebildeten Metaboliten erfolgt überwiegend renal.

Geschichtliches

  • Riluzol wurde in Deutschland zum 1. Juli 1996 unter dem Handelsnamen Rilutek® von Rhône-Poulenc-Rorer eingeführt.

Chemie

Strukturformel

Summenformel

C8H5F3N2OS

Molekülmasse

  • 234,20

IUPAC

  •  

CAS-Nummer

  •  

Eigenschaften

Schmelzpunkt  
pKS  

Analytik

IR-Spektrum

 

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pharm@zie
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