Riluzol
Übersicht
 
Medizin
Typ
 Indikationen
	- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
 
 
Kontraindikationen
	- Leberfunktionsstörungen mit Transaminaseplasmakonzentrationen dreimal 
	höher als der Normalwert
 
	- Schwangerschaft, Stillzeit
 
 
Arzneimittelinteraktionen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
	- Asthenie
 
	- Nausea, Erbrechen, Bauchschmerzen
 
	- Erhöhung der Transaminasen
 
	- Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit
 
	- Periorale Parästhesie
 
	- Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem (sehr selten)
 
 
Anwendung
  
    
      | Tagesdosis | 
      100 mg | 
     
    
      | Einzeldosis | 
      50 mg | 
     
   
 
 
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkmechanismen
	- Glutamat scheint als exzitatorischer Neurotransmitter eine wichtige 
	Rolle bei amyotropher Lateralsklerose (ALS)  zu spielen. Bei 
	ALS-Patienten fanden sich erhöhte Glutamatkonzentrationen und Veränderungen 
	an Glutamatrezeptoren und -transportern.
 
	- Riluzol hemmt präsynaptisch die Ausschüttung von Glutamat. Es hemmt 
	nicht-kompetitiv Rezeptoren für exzitatorische Aminosäuren, inaktiviert 
	spannungsabhängige Natriumkanäle und induziert intrazelluläre 
	neuroprotektive Prozesse (über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren).
 
	- Direkte Interaktionen mit Glutamatrezeptoren scheinen nicht vorzukommen.
 
 
  
 
Resorption
	- Riluzol wird nach peroraler Applikation rasch resorbiert. Die Einnahme 
	zu sehr fettreicher Nahrung vermindert Geschwindigkeit und Ausmaß der 
	Resorption.
 
 
Distribution
	- Riluzol überwindet die Blut-Hirn-Schranke.
 
	- Im Blut wird die Substanz vor allem an Serumalbumin und Lipoproteine 
	gebunden transportiert.
 
 
Metabolisierung
	- Riluzol wird in der Leber von Enzymen des Cytochrom-P450-Systems 
	verstoffwechselt. 
 
	- Wichtigstes metabolisierendes Enzym hierbei ist CYP1A2.
 
 
Exkretion
	- Die Ausscheidung unveränderten Riluzols sowie der gebildeten Metaboliten 
	erfolgt überwiegend renal.
 
 
Geschichtliches
	- Riluzol wurde in Deutschland zum 1. Juli 1996 unter dem Handelsnamen 
	Rilutek® von Rhône-Poulenc-Rorer eingeführt.
 
 
 
Chemie
Strukturformel
    
 
  C8H5F3N2OS 
 
IUPAC
Eigenschaften
  
 
 
Analytik
  |