Reversible Redoxsysteme

Definition

  • Treten Oxidation und Reduktion eines Redoxsystems bei genau gleichem Potential auf, so spricht man von einem reversiblen Redoxsystem.

Eigenschaften

  • Liegen in einer Lösung die oxidierte und die reduzierte Phase eines reversiblen Redoxsystems in der gleichen Konzentration vor, so ist der messbare Stromfluss genau im Halbstufenpotential und nur dort genau Null. Dies lässt sich damit begründen, dass hier alle gerade freigesetzten Elektronen sofort an die noch oxidierte Phase abgegeben werden und nicht an die Elektrode gelangen.
  • Bei negativeren Potentialen setzt die Reduktion, bei positiveren Potentialen die Oxidation ein. Somit fließt hier ein Strom.

Bemerkungen

  • Reversible Redoxsysteme bilden z.B. die Halogene (z.B. Chlor / Chlorid, Brom / Bromid), Cer(IV) / Cer(III), Eisen(III) / Eisen(II) in saurer Lösung und Chinon / Hydrochinon in neutraler Lösung.
  • Nicht reversibel sind hingegen Redoxsysteme wie Dichromat / Chrom(III), Permanganat / Mangan(II) in saurer Lösung. In diesen beiden Fällen sind zwar die oxidierten Phasen reduzierbar, die reduzierten Phasen sind jedoch an der Anode nicht mehr oxidierbar.
  • Das Verhalten der Redoxsysteme kann auch durch den Leitelektrolyten beeinflusst werden. So ist z.B. das System Titan(IV) / Titan(III) in salzsaurer Lösung irreversibel, bei Anwesenheit von Tartrat jedoch reversibel. Gleiches gilt für das System Zinn(IV) / Zinn(II).

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