Zinn

Synonym

  • Tin [engl.]

Übersicht


Chemie

Allgemeine Eigenschaften

Formelzeichen Sn
Ordnungszahl 50
Isotope [%] 112Sn - 0,97
113Sn - künstlich (115,09 d -> 113In)
114Sn - 0,65
115Sn - 0,34
116Sn - 14,54
117Sn - 7,68
118Sn - 24,22
119Sn - 8,59
120Sn - 32,59
121Sn - künstlich (27,06 h -> 121Sb)
121aSn - künstlich (55 a -> 121Sb)

122Sn - 4,63
123Sn - künstlich (129,2 d -> 123Sb)
124Sn - 5,79
125Sn - künstlich (9,64 d -> 125Sb)
126Sn - künstlich (100.000 a -> 126Sb)

Chemische Eigenschaften

Elektronegativität nach Pauling (Oxidationsstufe) 1,80 (II)
Elektronenkonfiguration 1s22s22p63s23p63d104s24p64d105s25p2
Oxidationszahlen +4, +2
bevorzugt +4, +2

Physikalische Eigenschaften

Mittlere Atommasse [u] 118,710 ± 7
Dichte [g/cm3] 7,31
Schmelztemperatur [°C] 231,9681
Siedetemperatur [°C] 2270
Härte [Mohs] 1,8
Atomradius [pm] 151
Ionenradius [pm] (bei Ladung bzw. Oxidationszahl) 69 (4+)
1. Ionisierungsenergie [kJ/mol] (bei 25 °C) 715

Sonstige Eigenschaften

  • Zinn ist ein sehr weiches, silberweiß glänzendes, sehr dehnbares Schwermetall
  • Es tritt in drei Modifikationen auf, als α-, β- und γ-Zinn. Die Umwandlung von β-Zinn in die α-Modifikation vollzieht sich in Form sich langsam ausbreitender dunkler Flecken (Zinnpest) und verläuft mit abnehmender Temperatur zunehmend rascher. Die Bildung des α-Zinns lässt sich durch Legierung mit geeigneten Inhibitoren, z.B. Blei oder Antimon stark verlangsamen. Andere Metalle, wie Aluminium oder Magnesium beschleunigen die Umwandlung in α-Zinn.
  • Wird β-Zinn gebogen, so tritt ein knirschendes Geräusch auf, das auf der Reibung der β-Kristalle aneinander beruht.
  • Bei normalen Temperaturen ist Zinn gegenüber Luft, Wasser und vielen Chemikalien, auch schwachen Säuren, beständig. Bei hohen Temperaturen verbrennt es zu Zinndioxid, mit freien Halogenen verbindet es sich zu Zinntetrahalogeniden.
  • Von starken Säuren oder Basen wird Zinn leicht angegriffen.

Geschichtliches

  • Zinn ist bereits seit ca. 2000 v.Chr. bekannt.
  • Das Formelzeichen "Sn" stammt vom lateinischen Wort stannum ("Zinn") ab.

Vorkommen

  • Zinn kommt nur sehr selten in gediegener Form vor. Wichtiger sind die Zinnerze, wie Zinnstein (SnO2) oder Zinnkies (Cu2S · FeS · SnS2).

Verwendung

  • Als Korrosionsschutz beim Verzinnen von Eisenblechen (Weißblech)
  • Zur Herstellung von Tuben oder Folien (Stanniol)
  • Früher in größeren Mengen für Zinngeschirr und -figuren.
  • Als Legierungsbestandteil, z.B. mit Kupfer (Bronze) oder mit 30 - 40 % Blei für Orgelpfeifen (Orgelmetall)
  • Zinndioxid als Poliermittel für Glas, sowie als Trübungsmittel für Email.

Herstellung

  • Durch Rösten von Zinnstein und anschließende Reduktion mit Koks oder Kohle.
  • Reines Zinn wird aus diesem Rohzinn durch Seigern gewonnen.

Analytik

Identität

Leuchtprobe

Durchführung
  • Etwas Probensubstanz wird mit einigen Körnchen Zink und 5 ml konzentrierter Salzsäure versetzt. Dabei werden die meisten Zinnverbindungen in SnCl2 überführt. 
  • In die erhaltene Lösung wird ein mit kaltem Wasser gefülltes Reagenzglas getaucht und anschließend in die nichtleuchtende Flamme des Bunsenbrenners gehalten.
  • An der benetzten Stelle des Reagenzglases entsteht bei Anwesenheit von Zinn eine blaue Fluoreszenz, herrührend von SnCl2.
Bemerkungen

Phosphorsalzperle

Oxidationsflamme
  • rot, nur in Gegenwart von Kupferverbindungen
 

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