Kupfer
Synonym
- Copper [engl.], Cuprum [lat.]
Übersicht
Medizin
Typ
Physiologie
Typ
Bemerkungen
- Der physiologische Kupfergehalt im Serum
liegt zwischen 12 und 24 µmol/l und ist bei Eisenmangelanämien, Tumoren,
Infekten und in der Schwangerschaft aus ungeklärten Gründen erhöht.
Bedeutung
- Beim Menschen ist Kupfer Bestandteil des Caeruloplasmins, der
Superoxiddismutase in den Erythrozyten
(ca. 0,2 % Kupfergehalt), der Zytochromoxidase und anderer Oxidoreduktasen.
- Es wird z.B. für wird die Erythrozytopoese
benötigt.
Mangelerscheinungen
- Blutbildungsstörungen, Anämie
- Adynamie, Appetitlosigkeit
- Osteoporose
- Pigmentstörungen
- Ageusie
- Störungen des Immunsystems und der Atmungsfermente
Tagesbedarf
Chemie
Allgemeine Eigenschaften
Cu |
29 |
63Cu - 69,17
65Cu - 30,83 |
Chemische Eigenschaften
1,90 (I) |
1s22s22p63s23p63d104s1 |
+2, +1 |
+2 |
Physikalische Eigenschaften
63,546 ± 3 |
8,954 |
1083,40 |
2567 |
2,5 - 3 |
127,8 |
72 (2+) |
752 |
Sonstige Eigenschaften
- Reines Kupfer ist ein rötlich glänzendes, verhältnismäßig weiches,
dehnbares und gut schmiedbares Schwermetall.
- Kupfer ist ein sehr guter Leiter für Wärme und elektrischen Strom.
- Es lässt sich zu hauchdünnen Folien und zu Drähten formen.
- Kupfer bildet mit vielen Metallen, z.B. Zink
(Messing) oder Zinn (Bronze), Legierungen.
- An feuchter Luft überzieht sich Kupfer allmählich mit einer Schicht aus
dem sehr widerstandsfähigen basischen Kupfercarbonat (Patina), mit
essigsäurehaltigen Lösungen bildet sich basisches Kupferacetat
(Grünspan).
- Unter Luftabschluss ist das Metall widerstandsfähig gegenüber Salzsäure
und verdünnter Schwefelsäure. Mit Salpetersäure
bilden sich grünes Kupfernitrat und rotbraunes Stickstoffdioxid. Heiße,
konzentrierte Schwefelsäure reagiert
mit Kupfer nicht unter Wasserstoffentwicklung, sondern bildet Schwefeldioxid,
Kupfersulfat und Wasser.
- Mit Ammoniaklösung bildet sich blaues Tetramminkupferhydroxid (Schweizers
Reagenz [Cu(NH3)4](OH)2).
- Beim Erhitzen in der nichtleuchtenden Flamme eines Bunsenbrenners bilden
sich bunte Anlauffarben, die zunächst durch Interferenz der entstehenden,
dünnen Oxidschicht zu erklären sind. Später entsteht eine dicke Schicht
aus schwarzem Kupferoxid.
- Die Salze der zweiwertigen Kupfers sind blau bzw. grün. Diese Färbung
beruht auf den blassblauen hydratisierten Kuper(II)-ionen ([Cu(H2O)4]2+).
Salze einwertigen Kupfers sind farblos, ebenso die völlig wasserfreien
Salze zweiwertigen Kupfers.
Geschichtliches
- Kupfer ist vermutlich das erste Metall, welches von den Menschen
verarbeitet werden kann.
- Man gewinnt es seit ca. 9000 v.Chr. aus den Erzen durch primitive
Verhüttung.
- Mit der Entwicklung der Kupferverarbeitung endet die Steinzeit.
- In der Antike befinden sich die wichtigsten bekannten Kupfervorkommen auf
Zypern, daher stammt wahrscheinlich auch der lateinische Name cuprum, abgeleitet
aus aes cyprium ("Erz aus Zypern").
- In der Alchemie des Mittelalters dient das Phänomen, dass Kupfer durch
unedle Metalle aus Lösungen seiner Salze freigesetzt wird, lange Zeit als
Beweis für die Möglichkeit einer Umwandlung von Metallen in andere (Transmutation).
- Dem Kupfer wird in der Alchemie das Venuszeichen zugeordnet.
- Robert Boyle (1627 - 1691) klärt 1661 das alchemistische Missverständnis
auf und erklärt das Phänomen als Verdrängung des Kupfers aus einer
Salzlösung durch unedlere Metalle wie Eisen
oder Zink.
- Der deutsche Name und das Formelzeichen leiten sich aus der lateinischen
Bezeichnung cuprum ab.
Vorkommen
- Kupfer nimmt einen Massenanteil von 0,01 % an der Erdkruste ein.
- Es tritt nur selten gediegen auf, wichtiger sind die Vorkommen in Erzen
meist den Sulfiden wie Kupferkies (CuFeS2) oder Kupferglanz (Cu2S).
- Kupfererze weisen meist nur einen geringen Kupfergehalt auf (2 - 5 %).
- Kupfererze enthalten oftmals geringe Mengen an Silber,
z.T. auch Gold, Selen,
Arsen sowie weitere Metalle.
- Die größten Erzlagerstätten befinden sich in den USA, Chile, Peru,
Kaukasus, Philippinen, Australien, Iran, Spanien, Portugal, Polen und
Deutschland.
Verwendung
- Für elektrische Kabel, sowie als Leiter in anderen elektrischen Bauteilen
- Baumaterial für Dachbleche und Dachrinnen
- Zur galvanischen Verkupferung
- Material für Kochgeschirr, Rohre, Braukessel
- Ausgangsstoff von Kupferverbindungen
- Legierungsbestandteil wertvoller Legierungen, z.B. für Münzen,
Beschläge, etc.
- Wichtige Legierungen sind:
- Rotmessing
- 80 - 90 % Kupfer
- 10 - 20 % Zink
- für Modeschmuck und Kunstartikel
- Gelbmessing
- 60 - 80 % Kupfer
- 20 - 40 % Zink
- für Maschinenteile und Küchengeräte
- Glockenbronze
- 75 - 80 % Kupfer
- 20 - 25 % Zinn
- für Glocken und Kunstgegenstände
- Konstantan
- Neusilber
- 45 - 68 % Kupfer
- 10 - 26 % Nickel
- 12 - 45 % Zink
- chirurgische Instrumente, Essbestecke
Herstellung
- Die Kupfererze werden durch Flotation angereichert; sulfidische Erze
werden anschließend geröstet, Oxide mit Kohle reduziert. Die entstandenen
Schmelzen werden mit schlackebildenden Zusätzen oder elektrolytisch
gereinigt.
- Bei der elektrolytischen Reinigung hängen den gegossenen Anoden aus
Rohkupfer, dünne reine Kupferbleche als Kathode gegenüber, an denen sich
Kupfer aus der Lösung abscheidet, während neues Kupfer an der Anode in
Lösung geht. Im Rückstand der Anode (Anodenschlamm) sammeln sich edlere
Metalle, unedlere Metalle gehen und bleiben in Lösung.
Analytik
Identität
Phosphorsalzperle
Oxidationsflamme
- heiß: grün (nach gelb)
- kalt: blau
Reduktionsflamme
- heiß: farblos
- kalt: rotbraun
Als Cu2[Fe(CN)6]
Reaktion
2 Cu2+ + [Fe(CN)6]4-
Cu2[Fe(CN)6]
Bemerkungen
- Brauner, in verdünnten Säuren schwerlöslicher, brauner Niederschlag. In
Ammoniak jedoch unter Bildung von [Cu(NH3)4]2+
gut löslich.
Biologie
Bemerkungen
- Bei Wirbellosen im sogenannten Hämocyanin (maßgeblich für den
Sauerstofftransport im Blut)
vorkommend.
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