Gold
Synonyme
- Aurum [lat.], Gold [engl.]
Übersicht
Chemie
Allgemeine Eigenschaften
Au |
79 |
191Au - künstlich (3,18 h -> 191Pt)
194Au - künstlich (38,02 h -> 194Pt)
195Au - künstlich (186,1 d -> 195Pt)
196Au - künstlich (6,183 d -> 196Pt
oder 196Hg)
197Au - 100
198Au - künstlich (2,69517 d -> 198Hg)
199Au - künstlich (3,139 d -> 199Hg) |
Chemische Eigenschaften
2,54 (I) |
1s22s22p63s23p63d104s24p64d104f145s25p65d106s1 |
+5,+3, +2, +1 |
+3, +1 |
Physikalische Eigenschaften
196,96655 ± 2 |
19,32 |
1064,43 |
2808 |
2,5 - 3 |
144,2 |
137 (1+) |
896 |
Sonstige Eigenschaften
- Gold ist ein gelbrotes, glänzendes, sehr dehnbares, weiches Edelmetall,
von sehr hoher Dichte.
- Es ist das dehnbarste aller Metalle, so lässt sich aus 1 g Gold ein 3 km
langer Draht ziehen. Das Metall lässt sich zu Folien (Blattgold) auswalzen,
deren Dicken unter 1 µm liegen können. Das gelb glänzende Blattgold
erscheint bei der Durchsicht blau-grün.
- Gold lässt sich mit anderen Metallen legieren.
- Neben Silber und Kupfer
gehört Gold zu den drei besten Leitern von Wärme und elektrischem Strom.
- Gold ist ein sehr edles und korrosionsbeständiges Metall; von Luft,
Wasser und den meisten Säuren wird es nicht angegriffen, Chlorwasser oder
Königswasser lösen es jedoch.
- Chlorwasser löst Gold zu Gold(III)-chlorid, Königswasser zu
Tetrachlorogold(III)-säure.
- Kalium- oder Natriumcyanid vermögen Gold in Gegenwart von Sauerstoff
zu lösen.
- Goldverbindungen zersetzen sich leicht beim Erwärmen.
Geschichtliches
- Bereits ca. 5000 v.Chr. wird Gold als Schmuckmetall entdeckt und erstmalig
verwendet.
- Im alten Ägypten gilt Gold, wie in den meisten frühen Hochkulturen, als
göttliches Metall.
- Es ist den Pharaonen vorbehalten, die sich als Verkörperung des
Sonnengottes betrachten.
- Gold ist für sie auch ein Mittel, um Unsterblichkeit zu erlangen,
daher wurde der verstorbene Pharao mit Gold umhüllt, bzw. die
Grabkammer mit Gegenständen aus Gold und Silber
gefüllt.
- Im im Jahre 1922 entdeckten Grab Tutanchamuns, fand man einen Sarg aus
reinem Gold, ein Streitwagen aus Weißgold, goldene Ruhebetten, Statuen
und Tutanchamuns Thronsessel, der vollständig mit Goldblech überzogen
war.
- Das römische Weltreich unterwirft in der Antike nach und nach fast die
gesamten Goldschätze und -minen der bekannten Welt. Gold und Silber
gelten als feste Währung, goldene Verzierungen und Statuen zeugen vom
Reichtum des römischen Lebens.
- Die Römer kennen bereits Reinigungsverfahren, so z.B. das Ausschmelzen
mit Blei, Kochsalz oder Kreide.
- Im Mittelalter versuchen die Alchimisten durch "Transmutation"
(Umwandlung) aus anderen Stoffen Gold künstlich herzustellen, was
natürlich misslingt. Sie halten Zinnober und Quecksilber
für Vorstufen des sogenannten "Stein der Weisen". Darunter
stellt man sich einen magischen Stoff vor, welcher die Fähigkeit besitzt,
aus wertlosen Metallen Gold herzustellen.
- Das alchimistische Symbol des Goldes, stellt in seiner ursprünglichen
Form die Sonnenscheibe dar.
- Gold ist, neben Gewürzen, eine der Triebfedern für Christoph Kolumbus'
Suche nach einem neuen Seeweg nach Indien.
- Im 16. Jahrhundert landet der spanische Eroberer Hernándo Cortéz in der
Nähe des heutigen Vera Cruz und unterwirft das Volk der Azteken. Das
gesamte Gold der Azteken wird mit Schiffen nach Spanien transportiert.
- Ähnliche Raubzüge wiederholen sich in der Geschichte noch öfter, so bei
der Unterwerfung der Inka, oder bei der Ermordung tausender Indianer durch
westliche Siedler in den Vereinigten Staaten.
- Einen neuen Aufschwung erlebt die Goldsuche in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts, als neue Goldlagerstätten im Westen der USA (Kalifornien,
später auch Alaska) entdeckt werden. Viele Goldsucher kommen im Goldrausch
nach Amerika, um ihr Glück zu suchen, doch nur wenigen gelingt dies
wirklich.
- Der Name leitet sich von der römischen Göttin der Morgenröte Aurora
ab, das Formelzeichen "Au" geht auf die lateinische Bezeichnung aurum
zurück.
Vorkommen
- Gold gehört zu den seltenen Elementen.
- In der Natur kommt es hauptsächlich im gediegenen Zustand elementar vor.
Meist ist es mit Silber und anderen Metallen
wie Kupfer, Bismut
und Quecksilber verunreinigt.
- Gold mit einem Gehalt von mehr als 30 % Silber
wird Elektrum genannt.
- Körner, Klumpen oder "Nuggets" finden sich in Flusssanden, die
durch "Goldwaschen" herausgesucht werden können.
- Die Nuggets stammen ursprünglich aus Quarzgängen, die bei der
Verwitterung vom Wasser weggewaschen wurden. Aufgrund seiner hohen
Dichte setzten sich die herausgewaschenen Körner im Flusssediment als
"Seifen" ab.
- Manche Mineralien wie Quarz oder Pyrit sind geringfügig mit Gold
verunreinigt.
- Die größten Goldvorkommen der Erde befinden sich am Witwaterstrand in
der Republik Südafrika. Dort beträgt der Goldgehalt bis 45 g/t
Quarzgestein. Andere bedeutende Vorkommen liegen in Mother Lode
(Kalifornien, USA), in Cripple Creek (Colorado, USA), in Alaska (USA),
Kanada, im Ural, in Ghana oder in Simbabwe.
- Der größte bisher gefundene Goldklumpen hatte ein Gewicht von 71 kg und
wurde im australischen Kalgoorlie zu Tage gefördert.
- Die wichtigste Fundstelle in Europa liegt in Siebenbürgen.
- In Deutschland gewinnt man das seltene Metall zusammen mit anderen
Edelmetallen aus Kupferkies und Bleiglanz, wobei der Goldgehalt je Tonne Erz
nur bei etwa 1 g liegt.
- Die weltweiten Reserven an gediegenem und mineralischen Gold werden auf
etwa 60.000 Tonnen geschätzt.
- In den Weltmeeren finden sich mehrere Millionen Tonnen gelöstes Gold,
allerdings ist dessen Gewinnung (bei einem durchschnittlichen Goldgehalt von
ca. 1 - 2 µg/m3) nicht wirtschaftlich.
Verwendung
- Gold war lange Zeit ein wichtiges Währungsmetall. Die letzte Goldwährung
wurde 1978 aufgegeben. Dennoch lagern etwa zwei Drittel der Goldreserven in
staatlichen Depots als Währungsreserven.
- Technisch besitzt Gold, anders als Platin,
nur geringe Bedeutung. Oftmals ist es zu weich, oder es steht billigerer
Ersatz zur Verfügung.
- In der Zahnmedizin wird es als Dentalgold eingesetzt, in der
Elektrotechnik dient es zur Verbesserung der elektrischen Eigenschaften und
Korrosionsbeständigkeit von (Schalt-)Kontakten.
- In der Optik wird Gold zur Herstellung hochwertiger Spiegel,
Sonnenschutzgläser und Reflektoren für Satelliten eingesetzt.
- Das galvanische Vergolden von Gegenständen zum Schutz vor Korrosion hat
vor allem in der Weltraumfahrt eine gewisse Bedeutung.
- Blattgold wird zum Verzieren von (Kunst-)Gegenständen eingesetzt.
- Als Cassiusscher Goldpurpur wurde Gold gelegentlich zum Färben von Glas
und Porzellan verwendet. Derartige Gläser färben sich kräftig rubinrot,
was auf das Vorhandensein von kollodialem Gold zurückzuführen ist.
- Der größte Teil des Goldes wird zu Schmuckstücken und Münzen
verarbeitet.
- Durch die Beimischung anderer Metalle erhält man Legierungen, die eine
höhere Härte besitzen und billiger sind:
- Rotgold
- Weißgold
- Entweder:
- oder, deutlich billiger.
- Münzgold enthält in der Regel 90 % Gold und 10 % Kupfer.
Es sind jedoch auch Münzen aus reinem Gold (999/1000) erhältlich.
Herstellung
Historische Verfahren
- Durch Goldwäsche
- Bei diesem Verfahren werden Flusssande aufgeschlämmt, so dass sich
die Goldnuggets oder Goldplättchen am Boden oder am Rand der
Waschpfanne aufgrund ihrer hohen Dichte absetzen, während die übrigen
leichteren Sedimente vom Wasser weggespült werden.
Technische Verfahren
- Durch Amalgamierung
- Goldhaltiges Gestein wird in Mühlen zermahlen und mit Wasser und Quecksilber
vermischt. Dabei bilden sich Amalgame, aus denen durch Destillation bei
600 °C das Quecksilber abdestilliert
werden kann. Durch dieses Verfahren können etwa zwei Drittel des
Goldgehalts aus dem Gestein herausgelöst werden. Zur Gewinnung des
restlichen Goldes bedarf es der Cyanidlaugerei.
- Durch Cyanidlaugerei
- 1887 durch die Schotten MacArthur und Forrest erfunden, wird bei
diesem Verfahren das fein zermahlene Gestein mit Natrium- oder
Kaliumcyanidlösung unter Zufuhr von Luftsauerstoff versetzt. Das Gold
geht dabei in komplexe Cyanidverbindungen über, aus der es durch
Reduktion mit Zinkspänen rein gewonnen werden kann. Das Gold setzt sich
am Boden als Schwamm ab. Der Niederschlag wird filtriert, getrocknet und
geröstet, danach mit Hilfe eines Flussmittels wie Borax geschmolzen und
in Barren vergossen.
- Die Herstellung reinen Goldes durch Amalgamierung und Cyanidlaugerei ist
extrem umweltschädigend.
- Durch Aufarbeitung des Anodenschlamms der bei der Kupferraffination
anfällt
- Durch Recycling von goldhaltigem Schrott in Gold- und
Silberscheideanstalten
Technologie
Verwendung
Bemerkungen
- Eingeschränkt zugelassenes Pigment in Lebensmitteln.
- Kann möglicherweise zu Blutbildveränderungen führen.
- Durch den hohen Preis nur in geringer Menge eingesetzt.
E-Nummer
Toxikologische Bewertung
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