Mangan
Synonym
Übersicht
Medizin
Typ
Physiologie
Typ
Bemerkungen
- Der erwachsene menschliche Körper enthält ca. 30 - 40 mg Mangan, im Serum
finden sich 5 - 20 µg/dl.
- Die biologische Halbwertszeit beträgt durchschnittlich 17 Tage und
schwankt zwischen 3 und 25 Tagen.
Bedeutung
- Mangan steigert die Wirkung von Thiamin,
ist Cofaktor von Enzymen
(z.B. Superoxiddismutase, Arginase, saure Phosphatase) und aktiviert die
Glykosyltransferasen im Rahmen der Biosynthese von Oligosacchariden und
Glykoproteinen.
Mangelerscheinungen
- Gestörte Verwertung von Vitamin A und B1
- Verminderte Glutaminsynthese im Gehirn
- Dysthyreosen, Struma (trotz ausreichender Iodzufuhr)
- Erhöhte Neigung zu Karies
- Hypergie
- Fruchtbarkeitsstörungen bis zur Sterilität, Libidostörungen
- Gestörte Gluconeogenese
- Missbildungen (insbesondere Knochenfehlbildungen)
Tagesbedarf
Chemie
Allgemeine Eigenschaften
Mn |
25 |
53Mn - künstlich (3,74 · 106 a -> 53Cr)
54Mn - künstlich (312,3 d -> 54Cr
/ 54Fe)
55Mn - 100 |
Chemische Eigenschaften
1,55 (II) |
1s22s22p63s23p63d54s2 |
+7, +6, +4, +3, +2 |
+2 |
Physikalische Eigenschaften
54,938049 ± 9 |
7,43 |
1244 |
1962 |
6 |
137 |
46 (+VII) |
724 |
Sonstige Eigenschaften
- Reines Mangan ist ein silberweißes, sehr hartes und sprödes Metall
- Mangan ist sehr unedel, es löst sich leicht in verdünnten Säuren unter
Bildung von Mangan(II)-Salzlösungen und Wasserstoff.
Bereits von Wasser wird Mangan bei
Raumtemperatur angegriffen, an offener Luft verbrennt es zu
Mangan(II,III)-oxid (Mn3O4).
Geschichtliches
- 1774 Entdeckung durch J. G. Gahn (Stockholm, Schweden). Eine andere Quelle
schreibt dem schwedischen Chemiker Carl Wilhelm Scheele die Entdeckung zu.
- Das Element wurde früher "Manganesium" genannt.
Vorkommen
- Natürlich kommt Mangan nur in Form seiner Verbindungen vor.
- Von besonderer Bedeutung sind dabei die Manganoxide, wie z.B. Pyrrolusit
(MnO2), das Bestandteil vieler Eisenerze und der in der Tiefsee
vorkommenden Manganknollen ist.
Verwendung
- Legierungsbestandteil
- Zur Desoxidation von Eisen und Stahl
- Als Grundstoff zur Darstellung von Braunstein (MnO2) und
Kaliumpermanganat (KMnO4)
Herstellung
- Meist als Eisen-Mangan-Legierung im Hochofen
Analytik
Identität
- Mangan(II)
Phosphorsalzperle
Oxidationsflamme
- heiß: violett (amethystfarben)
- kalt: violett - braun (je nach Sättigung)
Reduktionsflamme
Reaktion
2 Mn2+ + 5 S2O82-
+ 8 H2O
2 MnO4- + 10 SO42- + 16 H+
2 Mn2+ + 5 PbO2 + 4 H+
2 MnO4-
+ 5 Pb2+ + 2 H2O
Bemerkungen
- Als Oxidationsmittel eignen sich Ammoniumperoxodisulfat in
schwefelsaurer Lösung bei Gegenwart von Silber(I)-Ionen
als Katalysator (ansonsten nur Oxidation zu MnO2), Bleidioxid
und Bismutat(V) in salpetersaurer Lösung und Hypobromit in alkalischer
Lösung.
- Permanganat
Biologie
Bemerkungen
- Essentielles Spurenelement
für Pflanzen und Tiere.
- Bei manchen Pflanzen führt Mangan-Mangel zur Ausbildung einer Chlorose.
- Mangan ist an der Photolyse des Wassers beteiligt.
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