Ketamin
Übersicht
Medizin
Typ
- Tachykardie
- Blutdruckanstieg
- Bronchodilatation
- Anstieg des Uterustonus und der Wehenfrequenz
- Intrakranieller und intraokularer Druckanstieg
- Hypersalivation mit Gefahr des reflektorischen Laryngospasmus
- Bei rascher Injektion Atemdepression bis zur Apnoe
- Halluzinationen
- Sogenannte "bad dreams", vor allem beim Aufwachen aus der
Narkose
- Delirante Erregung
Anwendung
Bemerkungen
- Die Nebenwirkung von Halluzinationen kann durch Gabe eines kurzwirkenden
Benzodiazepins gemildert werden.
- Keta-hameln, Ketamin [...], Ketanest
Pharmakologie
Typ
Wirkungen
- Ketamin wirkt analgetisch, nur gering dämpfend auf die Atmung und sogar
etwas anregend auf das kardiovaskuläre System. In höheren Konzentrationen
wirkt es narkotisch.
Wirkungsmechanismus
- Ketamin interagiert mit einer Vielzahl von Rezeptoren. Dazu zählen
NMDA-Rezeptoren, Opioid-Rezeptoren, monoaminerge Rezeptoren, M-Rezeptoren
und spannungsabhängige Ca2+-Kanäle. Eine Interaktion mit
GABA-Rezeptoren, wie sie viele anästhetisch eingesetzte Substanzen zeigen,
findet hingegen nicht statt.
Bemerkungen
- Das (S)-Enantiomer ist etwa 3mal effektiver als das (R)-Enantiomer
(Ki 1100 mmol/l zu 3200 nmol/l).
Exkretion
- Ketamin wird zu über 90 % renal ausgeschieden.
LD50 |
(Maus, p.o.) 77 mg/kg |
Pregnancy category |
B |
Notfallmedizin
Indikation
- Analgesie und Sedierung nicht bewusstloser Patienten (z.B. für technische
Rettung und Lagerung)
- Narkoseeinleitung (z.B. bei Polytraumatisierten nach Rettung und Lagerung)
- Traumatisierte, nicht bewusstseinsgestörte Kinder für Rettung und
Transport
- Therapieresistenter Status
asthmaticus
Anwendung
- 0,25 - 0,5 mg/kg KG i.v. bei Erhalt der Schutzreflexe
- 0,5 - 2 mg/kg KG i.v. (Intubation notwendig!)
- 1 - 3 mg/kg KG i.m.
Chemie
Strukturformel
C13H16ClNO
IUPAC
- (RS)-2-(2-Chlorphenyl)-2-(methylamino)cyclohexan-1-on
Eigenschaften
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