Tetrabenazin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
- Hyperkinetische Bewegungsstörungen bei Chorea Huntington und
mittelschweren bis schweren Spätdyskinesien, die auf andere Therapien nicht
ansprechen
Anwendung
Tagesdosis |
75 (- 200) mg |
Einzeldosis |
25 mg |
Dosierungshinweise
Anwendungshinweise
- Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Pharmakologie
Typ
Wirkmechanismus
- Tetrabenazin hemmt reversibel den vesikulären Mono-Amin-Transporter 2
(VMAT2). So kommt es zu einer Verarmung von Dopamin in den präsynaptischen
Vesikeln. Auf einen Reiz hin wird so weniger Dopamin ausgeschüttet, was die
Weiterleitung von Signalen behindert und somit verringert.
- Tetrabenazin wird nach peroraler Applikation schnell und in großem
Ausmaß aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
- Bei der Metabolisierung entsteht als Hauptmetabolit Dihydrotetrabenazin.
- Dihydrotetrabenazin hat eine ähnliche Affinität zu - bei sogar
ausgeprägterer Selektivität - VMAT2. Er passiert ebenfalls die
Blut-Hirn-Schranke, so dass ähnliche Wirkungen wie für Tetrabenazin selbst
erwartet werden.
- Der Hauptmetabolit Dihydrotetrabenazin wird u.a. durch CYP2D6 abgebaut.
Seine Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 5 h.
Geschichtliches
- Die Substanz wurde 2007 in Deutschland für die Behandlung von Chorea
Huntington zugelassen. Sie hatte vorher bereits Orphan Drug Status.
- Entwickelt wurde Tetrabenazin bereits in den 1950er Jahren.
Chemie
Strukturformel
C19H27NO3
IUPAC
CAS-Nummer
Eigenschaften
Analytik
IR-Spektrum
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