Anaphylaktische Reaktion

Die anaphylaktische Reaktion ist der häufigste Typ einer Allergie.
Sie tritt innerhalb weniger Minuten ein und kann in schweren Fällen innerhalb von weniger als einer halben Stunde zum anaphylaktischen Schock und unbehandelt zum Tod führen.

Der Erstkontakt mit dem später die Reaktion auslösenden Antigen führt zur Bildung von Antikörpern der Klasse IgE.
Diese IgE-Antikörper können mit ihrem F_c-Stück an Gewebsmastzellen und zirkulierende basophile Granulozyten binden.
Beim Zweitkontakt können nun die Antikörper an die F_ab-Fragmente der zellständigen Antikörper-Rezeptoren dieser Zellen binden und sie überbrücken.
Dadurch wird die Degranulation der Mastzellen ausgelöst, die nun v.a. Histamin, aber auch Heparin und Zytokine ausschütten.
Die spezifischen IgE-Antikörper werden auch als Reagine bezeichnet.
Zu den Antigenen, die eine Typ-1-Immunreaktion auslösen können, gehören z.B. Medikamente (-> Arzneimittelallergie, z.B. durch Penicillin), Insektenstiche (v.a. durch Bienen), Pollen (-> "Heuschnupfen") und Nahrungsmittel (z.B. Nüsse).

Bei leichteren Verlaufsformen ist meist die Gabe von Antihistaminika ausreichend, zur Therapie stärkerer Reaktionen siehe: Anaphylaktischer Schock.
Prophylaktisch sollte der Kontakt mit dem Allergen gemieden werden.
Zusätzlich kann eine Hyposensibilisierung versucht werden:
- Dabei soll der Körper durch immer größere Gaben des Allergens langsam an dieses gewöhnt werden.
- Dabei kommt es zur Bildung von Antikörpern der Klasse IgG, die eine höhere Affinität zum Allergen aufweisen und so das Allergen vor dessen Kontakt mit IgE abfangen.
- Die an IgG gebundenen Allergene lösen dann keine anaphylaktische Reaktion mehr aus.